- Standardsignatur6322
- TitelDie Alpen im "Treibhaus": Nachweise fuer das erwaermungsbedingte Hoehersteigen der alpinen und nivalen Vegetation
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 13-27
- Illustrationen20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055776
- Quelle
- AbstractDie Erwaermung der Erdatmosphaere als Folge des Treibhauseffekts - im Alpenraum um etwa 1 Grad C seit 1850 - koennte in den naechsten Jahrzehnten rasch zunehmen. Durch den prognostizierten Temperaturanstieg von 2-3 Grad C bis zur naechsten Jahrhundertmitte wird nicht zuletzt die Vegetation des Alpenraumes massive Veraenderungen erfahren. Die erwartete Hoehenverlagerung der Isolinien der Temperatur nach oben entspricht etwa einer Vegetationsstufe. Ein Nachdraengen von Flora und Vegetation muss die Folge sein. Alpine und nivale Gipfelzonen stellen die aeltesten Dauerbeobachtungsflaechen im Alpenraum dar. Historische Florenkartierungen der obersten Hoehenmeter sind hinsichtlich des Aufnahmebereichs noch heute genau lokalisierbar und koennen exakt nachvollzogen werden. Durch das vermutete Hoeherwandern der Vegetation muessten sich Zunahmen der Artenzahlen in den Gipfelbereichen feststellen lassen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden 25 Gipfel der Nivalzone in drei Gebieten der oesterreichischen, schweizerischen und italienischen Alpen kartiert. Unterschiedliche Autoren hatten sie teils um die Jahrhundertwende, teils um 1950 erstbeschrieben. Meist konnten betraechtliche Zunahmen der Artenzahlen beobachtet werden. Manche Gipfelbereiche beherbergen heute doppelt soviel Arten wie zur Zeit der historischen Aufnahme. Hinsichtlich der Groessenordnung des Artenzuzugs koennen wir drei Gruppen von Bergtypen unterscheiden. Feste Fels- und Flankenpartien bieten einem groesseren Kreis von Arten schnellere Anstiegsmoeglichkeiten als stark schuttbeeinflusste Bereiche. Artenreiche Gipfel mit hoher Vegetationsdeckung verfuegen ueber weniger potentielle Zuwanderer und zeigen ein geringeres Aufnahmepotential fuer Neuankoemmlinge als offene, artenaermere Gipfelzonen, deren Artenpool noch nicht abgesaettigt ist. Auch innerhalb der Arten selbst ist verschiedenes Wanderverhalten zu beobachten. Ein Szenario fuer die moeglichen Ablaeufe des Hoeherwanderns wird dargestellt, das Gefaehrdungen fuer Arten- und Vegetationsvielfalt des Hochgebirges erwarten laesst.
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- Klassifikation
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