- Standardsignatur6322
- TitelVegetationskundliche Untersuchungen im Inneren Fotschertal/Noerdliche Stubaier Alpen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 39-118
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055736
- Quelle
- AbstractDas Fotschertal zieht etwa 13km in Nord-Sued-Richtung durch die Sellrainer Berge, dem noerdlichsten Teil der Stubaier Alpen. Mit Ausnahme der stellenweise hervortretenden Amphibolite und Hornblendeschiefer sind seine Berge aus kalkfreien Gesteinen des Altkristallin aufgebaut. Das heutige Erscheinungsbild zeigt deutlich die Spuren ehemaliger Vereisung. An der Nordgrenze der Zentralalpen gelegen wird das Fotschertal von kontinental getoentem Klima gepraegt. So ist es verstaendlich, dass die Waelder der montanen bis subalpinen Stufe ausschliesslich von Nadelhoelzern wie Fichte und Zirbe gebildet werden. Von Beginn des im folgenden untersuchten Talabschnitts bei ca. 1500 mNN bis zur Waldgrenze ueberziehen zunaechst Fichtenwaelder und schliesslich recht ausgedehnte Zirbenwaelder die Haenge. Letztere bilden die heutige, stark herabgesetzte und aufgelichtete Waldgrenze. Ehemalige Waldstandorte werden je nach Nutzungsgeschichte und - intensitaet von Zwergstrauchheiden, Borstgrasrasen oder subalpinen Fettweiden bedeckt. Oberhalb der potentiellen Waldgrenze gewinnt das reliefabhaengige Mikroklima gegenueber dem Grossklima an Einfluss. So folgen auf eine mehr oder weniger aufgelichtete Waldstufe zunaechst Zwergstrauchgesellschaften mit unterschiedlicher Frostempfindlichkeit. Ihre raeumliche Verteilung im Relief spiegelt die Dauer der Aperzeit wider. Bedingt durch intensive Beweidung bilden auch die Zwergstrauchheiden keine geschlossene Stufe mehr, sie werden vielmehr auf grosser Flaeche von Borstgrasrasen ersetzt. Auf flach geneigten Partien der alpinen Stufe wird das kleinklimatisch bedingte Verteilungsmuster am deutlichsten sichtbar: Borstgras- und Krummseggenrasen stehen je nach Relief und Schneebedeckung in staendigem Wechsel mit Schneebodengesellschaften. Die steilere und schattexponierte Talseite wird dagegen vorwiegend von Braunsimsenrasen bedeckt. Zur Gipfelflur hin wird schliesslich auch die Obergrenze geschlossener Rasen erreicht. An ihre Stelle treten vorwiegend aus Polsterpflanzen aufgebaute Schuttfluren. Sie unterscheiden sich deutlich von den typischen Silikatschuttfluren, deren schoenste Ausbildungen auf den juengsten Moraenen im Gletschervorfeld anzutreffen sind. Die in allen Hoehenstufen zahllosen Quellaustritte, Vermoorungen oder Bachlaeufe werden von reinen Moosvereinen, Wollgrasfluren, Kleinseggenrieden oder Gruenerlengebueschen besiedelt.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser