- Standardsignatur12612
- TitelAuswirkungen der Kalkung auf die Sickerwasserqualitaet - Ergebnisse aus dem Hoeglwaldprojekt und der Oberpfalz : "Duengung geschaedigter Waldbestaende". IMA-Querschnittseminar
- Verfasser
- KörperschaftForschungszentrum Karlsruhe. Projekt Europäisches Forschungszentrum für Massnahmen zur Luftreinhaltung
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 129-141
- Illustrationen5 Abb, 1 Tab., 9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055651
- Quelle
- AbstractFasst man die Befunde zusammen, so zeigt sich, dass bei praxisueblichen Kalkungen auf stark versauerten Boeden sehr unterschiedliche Nitratkonzentrationen im abgehenden Sickerwasser an der Untergrenze des Hauptwurzelraumes auftreten koennen. Entscheidend ist dabei, wie der Stickstoffhaushalt am Standort beschaffen ist. Bei hohem Stickstoffumsatz u.weitgehender Stickstoffsaettigung wird d. durch Kalkung mobilisierte Stickstoffmenge nahezu quantitativ als Nitrat-Stickstoff an das abgehende Sickerwasser weitergegeben, soweit keine gasfoermigen "Verluste" auftreten. Dadurch kann die Qualitaet des Grundwassers wesentlich beeintraechtigt werden. - Heutige Kalkungsmassnahmen zur Kompensation atmogener Saeuredeposition sollten deshalb bei grossflaechiger Anwendung nur nach einer Risikoabwaegung realisiert werden. Zusaetzlich zu den Versauerungskriterien muessen Kriterien des Stickstoffhaushaltes in Betracht gezogen werden, um die Nitratkontamination der forstlichen Wasserressourcen gering zu halten, die fuer manche Standorte gravierender einzuschaetzen ist, als dies bei Wenzel und Ulrich (1988) zum Ausdruck kommt. Dabei sind die Denitrifikationsverhaeltnisse ebenso zu beruecksichtigen wie die regionale Situation der Grundwasserqualitaet. Letztere kann durch die Landwirtschaft bereits so weit beeintraechtigt sein, dass die Beschaffenheit der forstlichen Grundwaesser besondere Bedeutung erlangt und eventuell eines besonderen Schutzes bedarf. - Die Moeglichkeit der Standorte Stickstoff zu akkumulieren, haengt auch davon ab, inwieweit das Angebot anderer Naehrstoffe fuer eine optimale Ernaehrung der aufstockenden Bestaende und Vegetation, einschliesslich Mikroflora, ausreicht. Bei knapper Calcium- und Magnesiumversorgung am Standort koennen Duengungen mit Magnesiakalk die Aufnahmekapazitaet fuer Stickstoff erhoehen. Das gilt grundsaetzlich fuer alle sonstigen Mangelsituationen bei gezielter Duengung ebenso. Allerdings muss man beruecksichtigen, dass die Faehigkeit, den Stickstoff im Oekosystem zu halten, begrenzt ist. Weitere waldbaulilche Massnahmen, die auf die Saettigungskapazitaet mit Stickstoff Einfluss nehmen koennen, wie Pflegeeingriffe, Bestockungswandel, Anbau angepasster Provenienzen etc. sind gleichermassen zu beachten. - Die Untersuchungen in der Oberpfalz deuten darauf hin, dass die frueheren Kalkungen von mattwuechsigen Bestaenden streugenutzter Standorte keine wesentlichen Nitratbelastungen der forstlichen Grundwasserressourcen zur Folge hatten. Die Gruende liegen einerseits in dem Stickstoffhunger der Bestockung, andererseits in der Anpassung der Kalkungsmassnahmen an die konkreten Standorts- und Bestockungsverhaeltnisse, wie dies in den Duengungsrichtlinien der Bayer. Staatsforstverwaltung von 1973 vorgesehen ist. Auch damals ging es darum, moeglichst wenig Stickstoff durch Auswaschung zu verlieren. Die heutige Situation erfordert .....
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