- Standardsignatur12612
- TitelAuswirkungen von Kalk-Magnesium-Duengungen auf die Bodenfauna oberfraenkischer Fichtenforste : "Duengung geschaedigter Waldbestaende". IMA-Querschnittseminar
- Verfasser
- KörperschaftForschungszentrum Karlsruhe. Projekt Europäisches Forschungszentrum für Massnahmen zur Luftreinhaltung
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 75-86
- Illustrationen4 Abb., 1 Tab., 16 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055622
- Quelle
- AbstractIn den von uns untersuchten oberfraenkischen Fichtenforsten fanden wir eine fuer nord- und mitteleuropaeische Nadelwaelder typische Bodenfauna vor, in der auf mikrophytophag-saprophage Tiergruppen, wie Enchytraeidae, Oribatei, Collembola und Dipteren-Larven, die weitaus hoechste Dichte- und Biomasseanteile entfallen . Die einzelnen Taxa werden in der Regel dominiert von recht curyoeken Arten zusammen mit ausgesprochen acidophilen Spezies, die an die Lebensbedingungen der rohhumusartigen Nadelstreu spezieller angepasst sind. In den auf 1-3 Jahre befristeten Untersuchungen konnten wir nachweisen, dass diese Fauna auf Kalkungen mit z.T. sehr deutlichen Dichteveraenderungen und Dominanzverschiebungen innerhalb verschiedener Taxa reagiert. Als wichtigste Ergebnisse registrierten wir eine signifikante Dichtezunahme der Lumbricidae (aufgrund des begrenzten Untersuchungszeitraumes bisher nur in einer Versuchsflaeche), dagegen deutliche Abundanzrueckgaenge bei mikrophytophag-saprophagen Tiergruppen (insbesondere bei Enchytraeidae, den Juvenilstadien und mikrophytophagen Arten der Oribatei, verschiedene Collembola-Spezies und Dipteren). Unter den raeuberischen Arthropoden reagierten die Spinnen (Arancae) mit deutlichen Dichteeinbussen am auffaelligsten. Die Abbaudynamik, getestet mit allochthonem Pflanzenmaterial, wurde in allen Versuchsflaechen nach Kalkungen signifikant erhoeht. Damit wird in einer durch die Kalk-Mg-Duengung in Gang gesetzten sukzessiven Entwicklung, deren erste Anfaenge wir mit unseren Untersuchungn erfassten, die fuer immobile Nadelstreu- Rohumusauflagen typische Lebensgemeinschaft zumindest graduell in Richtung einer solchen von dynamischeren Mullboeden veraendert. Diese Veraenderungen vollziehen sich allerdings nur innehalb des Arteninventars der urspruenglich vorhandenen Fauna. Zuwanderungen von allochthonen Arten konnten in allen bisher publizierten Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Diese Entwicklung bleibt daher auf die organischen Auflagen beschraenkt. Eine Durchmischung mit tieferen mineralischen Horizonten, wie sie fuer echte Mullboeden typisch ist, kann aufgrund des Fehlens tiefgrabender Tierarten nicht erfolgen. Bis zu einem gewissen Grade koennen unsere Beobachtungen zumindest fuer oligotrophe, bodensaure Nadelwaelder der verallgemeinert werden in Uebereinstimmung mit vielen bisher publizierten aehnlichen Untersuchungen (vgl. Persson 1988). Viele Fragen bleiben jedoch noch offen: So ist z.B. zu vermuten, dass u.a. die Intensitaet und die Dauer der Kalkungseffekte sehr wesentlich beeinflusst wird von der Dosierung und der Zusammensetzung des Duengers. Aufgrund der grossen Variabilitaet der Experimente erlauben hierzu die bisher publizierten Untersuchungen keine eindeutigen Aussagen. Darueber hinaus werden die Duengeeffekte sicherlich sehr wesentlich von den standoertlich verschieden ausgepraegten abiotischen .....
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