- Standardsignatur8871
- TitelKritische Anmerkungen zur aktuellen Diskussion über Habicht Accipiter gentilis L. und Mäusebussard Buteo buteo L.
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 275-279
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055557
- Quelle
- AbstractDer gegenwärtige Versuch eines Teils der Jäger, die Reduzierung von Habicht und Mäusebussard gesetzlich durchzusetzen, soll der Verbesserung des gegenwärtig geringen Niederwildbesatzes dienen. Folgende Argumente sprechen dagegen: Fundierte Kenntnisse der Ernährungsweise belegen, daß Niederwild einen geringen bzw. vernachlässigbaren Anteil der Nahrung darstellt. Die Populationsdichte von Prädatoren wird durch die Dichte ihrer Hauptbeutetierarten geregelt. Die Populationsdichte von Habicht und Mäusebussard ist nicht im geringsten vom Niederwildbesatz abhängig; eine "Regelung" ihrer Dichte durch Jäger dürfte deshalb auch keinen deutlichen Einfluß auf den Niederwildbesatz haben. Der Hauptfaktor mit negativem Einfluß auf das Niederwild ist die intensivierte Landwirtschaft mit ihrem extremen Verarmungseffekt auf die Biodiversität. An diesem Hauptfaktor müßte der Versuch einer Verbesserung des Niederwildbesatzes angreifen, nicht an der Prädation durch Greifvögel als Faktor mit der geringsten Einflußstärke. Zusätzlich bestehen ethische Einwände gegen eine in diesem Jahrhundert erneute Reduzierungskampagne von Greifvögeln: Induviduen anderer Arten, selbst vom Aussterben bedrohte, würden einer solchen Kampagne unweigerlich zum Opfer fallen. Die "wirksame" Reduzierung von Habicht und Mäusebussard setzt die Eliminierung von hunderttausenden von Individuen voraus. Ein solches Szenario sollte sich von selbst verbieten.
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- Klassifikation
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