- Standardsignatur12612
- TitelProtozoen und Metazoen als sensitive Indikatoren von Veraenderungen im Oekosystem Fichtenforst : Drittes Statuskolloquium
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1987
- SeitenS. 211-220
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055353
- Quelle
- AbstractBodentiere eignen sich in vielfaeltiger Weise als Indikatoren tiefgreifender Veraenderungen in Fichtenforst - Oekosystemen. Von besonderer Bedeutung sind hier vor allem die Protura (eine artenarme Gruppe primaer fluegelloser Insekten). Die Protura ernaehren sich vorwiegend von der ektotrophen Mykorrhiza der Baeume. Ihre Populationsdichte, besonders die ihrer La rven, steht in engem Zusammenhang mit dem Ausbildungsgrad der Mykorrhiza. Wenn die Mykorrhiza in ihrer Vitalitaet mit dem Gesundheitszustand der Baeume korreliert, dann waeren die Proturen (ueber ihre Populationsdichte und ihren Anteil an Jugendstadien) als wertvolle Fruehindikatoren von Waldschaeden anzusehen. Die Fluktuationen von Populationsdichte und Streuabbau werden in hohem Masse von der Witterung bestimmt. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang die Diptera, insbesondere die Sciaridae. Die unguenstige Witterung der Jahre 1980 und 1985 (und ueberhaupt waehrend der letzten Jahrzehnte) kann fuer die Vitalitaet der Baeume nicht ohne Wirkung geblieben sein. Ihr Zuwachs und ihre Widerstandskraft gegenueber pflanzlichen und tierischen Schaedlingen und gegenueber toxischen Immissionen wurden u. U. entscheidend gemindert. Kalk- und Mineralduengergaben fuehrten auf Versuchsflaechen bei Ulm und Ochsenhausen tiefgreifende Veraenderungen der Zoozoenosen herbei. Manche negativen Auswirkungen von Kalkungen werden durch zusaetzliche Duengemassnahmen offensichtlich kompensiert. - In Kurzzeitversuchen wurde festgestellt, dass vor allem die Ciliata ausserordentlich rasch Veraenderungen im Edaphon anzeigen. Am Beispiel der Testacea und Ciliata wurde deutlich, dass experimentelle Kontaminationen der Bodenoberflaeche mit H2SO4, NaCl - Loesungen und mit Pestiziden teilweise noch 18 Monate spaeter nachwirken.
- Schlagwörter
- Klassifikation150 (Ökosysteme)
114.67 (Mikrofauna)
114.68 (Makrobiologie)
181.351 (Symbiontische Beziehungen (Bakterien- und Mykorrhizen-Symbiose usw.))
237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4])
414.4 (Nebenwirkungen chemischer Behandlungen, einschl. Giftigkeit (z.B. auf den Boden, auf wildlebende Tiere und Haustiere))
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
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