- Standardsignatur8871
- TitelDie Einwirkung des Wildverbisses auf die Mortalität und das Höhenwachstum der Pflanzne verschiedener Baumarten - ein simuliertes Experiment
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 95-104
- Illustrationen14 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055285
- Quelle
- AbstractWir untersuchten die Einwirkung des durch das Rotwild (Cervus elaphus) an zweijährigen Pflanzen der Kiefer (Pinus silvestris) und der Traubeneiche (Quercus petraea), an dreijährigen der Fichte (Picea abies) sowie an einjährigen der Buche (Fagus silvatica) verursachten Verbisses. Die Triebe der Jungpflanzen wurden in einem dem Rotwildverbiß entsprechendem Maße mittels Stutzung behandelt. Je nach dem Ausmaß der Stutzung bzw. der Verschonung der Höhentriebe, sowie auf Grund des Prozentsatzes der gestutzten Seitentriebe wendeten wir sechserlei verschiedene Behandlungsweisen an. Demgemäß legten wir 6 Versuchsflächen (Nr.1., Nr.2 usw.) an. Auf einer daneben gelegenen Kontrollfläche wurden die Jungpflanzen intakt gelassen. Auf jeder der 6 Versuchsflächen stutzten wir die dort ausgesetzten Pflanzen während einer vierjährigen Periode jährlich in demselben Maße. Wir untersuchten das Ausmaß der unter Einwirkung des mit unterschiedlicher Intensität vollführten Stutzens eintretenden Mortalität, sowie die Veränderungen des Höhenwachstumes der überlebenden Jungpflanzen. Die wiederholte Stutzung des Höhentriebes der zweijährigen Kiefernpflanzen führte vom zweiten Jahr an zu nachweisbarem Absterben, das Tempo des Höhenwachstumes verringerte sich jedoch bereits im ersten Jahr in signifikantem Maß. Nach dem 4. Jahr erstreckte sich das Absterben auf fast 100% der mit wiederholter Stutzung des Höhentriebes behandelten Jungpflanzen. Gleichzeitig hat die Stutzung der Seitentriebe (auch wenn ein jeder dieser gestutzt wurde) weder Absterben der Pflanzen noch Zurückbleiben ihres Wachstumes verursacht. Bei den dreijährigen, zwei Jahre lang im Samenbeet erzogenen und ein Jahr lang geschulten Fichtenpflanzen trat das aus der Stutzung des Höhentriebes resultierende Absterben erst nach der 4. Stutzung ein, und auch dann ausschließlich in dem Falle, wenn die Seitentriebe ebenfalls intensiv gestutzt wurden. Gleichzeitig konnte die Verringerung des Höhenwuchses bereits von dem auf die erste Stutzung folgenden zweiten Jahr an nachgewiesen werden. Dies trat jedoch nur dann auf, wenn auch der Höhentrieb gestutzt wurde. Die zwiejährigen Jungpflanzen der Traubeneiche zeigten nach dem vierten Jahr des Experimentes bei sich auf alle Triebe erstreckendem Stutzen starken Rückgang der Anzahl der überlebenden Individuen im Vergleich zu den in der Kontrollparzelle anwesenden Pflanzen. In geringerem Maße eintretendes Absterben kam bei dieser Baumart jedoch im Falle einer jeden Behandlung vor. Auf die wiederholte Stutzung des Höhentriebes und auf das gleichzeitig durchgeführte Stutzen der Seitentriebe reagierten die betroffenen Jungpflanzen bereits vom 2. Jahr an mit dem Rückgang des Höhenwachstumes. Die wiederholte Stutzung des Höhentriebes der einjährigen Buchenlohden führte nach dem 4. Jahr zu ungefähr 30%-iger Mortalität. Der Rückgang des Höhenwachstumes erwies sich im Falle der Stutzung des Höhentriebes vom 3. Jahr an als signifikant. Die Resultate unseres Experimentes haben bezeugt, daß mittels Schutz des Höhentriebes der Junpflanzen der Nadelbäume und der Traubeneiche die Verbißschäden verhütet und auch die Mortalität der Buchenlohden verringert werden kann. Der im Laufe mehrerer Jahre erfolgende starke Verbiß führt jedoch möglicherweise zum Rückgang des Höhenwachstums. Falls die Aufforstung mittels Pflanzen geringer Größe vollzogen wurde, resultiert aus den Verbißschäden auch das Absterben einer hohen Anzahl der Jungpflanzen.
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