- Standardsignatur621
- TitelVerursachen Johannistriebe falsche Jahresringe bei jungen Traubeneichen (Quercus petraea MATT.LIEBL.)?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 213-219
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055027
- Quelle
- AbstractZiel dieser Untersuchung war es, ob bei jungen Traubeneichen Scheinjahresringe grundsätzlich und in Abhängigkeit von Johannistriebbildung gebildet werden und ob sich das Alter der Pflanzen morphologisch und anatomisch eindeutig und sicher und nach Möglichkeit feldmethodisch einfach bestimmen lässt. Als Veruschsmaterial dienten 50 dreijährige und 5 siebenjährige Traubeneichen. Folgende Ergebnisse sind bedeutsam: 1. Ältere Johannistriebe können an ihrer Morphologie (Trieblänge, Ausprägung der Knospenschuppennarben) nicht von den regulären Trieben unterschieden werden. 2. Durch die mikroskopische Analyse konnte gezeigt werden, dass die Altersbestimmung bei allen Pflanzen anhand der Jahresringe eindeutig möglich war. Die Altersbestimmung anhand morphologischer Merkmale war nicht möglich. 3. Der Jahresringaufbau im Epikotyl ist durch den Epikotylholzring, den Gefäßstrahlenholzring und den folgenden Ringporenholzringen gekennzeichnet. Der typische Holzaufbau (Ringporigkeit) in den ältesten (meist 2 innersten) Jahresringen ist bei jungen Eichen noch nicht vorhanden. 4. Eine echte Jahresringgrenze ist an der scharfen Grenze zwischen dem Spätholz ("Schlitzzellen") und dem Frühholz (große Gefäße und größerlumige rechteckförmige Holzfasern) zu erkennen, was bei einem Scheinjahresring bzw. falschen Jahresringgrenze nicht der Fall ist. 5. Scheinjahresringe und falsche Jahresringgrenzen konnten in einigen Fällen festgestellt werden. Es konnten 4 Typen von falschen Jahresringen beobachtet werden: a) der maskierte Jahresring (vergrößerter Scheinjahresring), b) der Reaktionsholzring, c) der Doppelring im Einzelfall und d) der wiederkehrende Doppelring. 6. Die Bildung von Johannistrieben bewirkt keinen zusätzlichen sichtbaren Zuwachsring im Holzkörper, da die Rhythmik des Längenwachstums vom Dickenwachstum entkoppelt ist. 7. Als zuverlässige Methode der Altersbestimmung kommt nur die sorgfältige holzanatomische Untersuchung unter dem Mikroskop in Frage.
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