Ein Beitrag zur Steuerung der Blueteninduktion bei Koniferen

1991

S. 25-27

25 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200054921

Unter dem Aspekt der Steigerung des Saatgutertrages von Koniferen in Plantagen sowie auch aus der Sicht der Genressourcenerhaltung durch Immissionen beeintraechtigter Baumarten, wie z.B. der Fichte des Mittelgebirges, haben gelenkte Massnahmen zur Erhaltung und Vermehrung des wertvollen, z.T. bereits ausgestorbenen Materials besondere Bedeutung. Durch zahlreiche Selektions- und Konerhaltungsmassnahmen, die zeitlich von Anfang der 70er Jahre bis zur Gegenwart reichen, liegt ex situ ein Potential von ueber 3000 z.T. verklonten Fichten vor. Ihre autovegetative Vermehrung wird aufgrund des fortschreitenden Seneszenzprozesses immer schwieriger, auch eine partielle Rejuvenilisierung ist derzeit nur begrenzt moeglich. Da andererseits insbesondere diese Fichten nur gering und wenn ueberhaupt nur alternierend fruktifizieren, wurde versucht, z.T. bekannte Modalitaeten der Bluehstimulierung im Freiland und unter Gewaechshausbedingungen auf Stecklingsklone zu uebertragen. Unter vielen getesteten Bioregulatoren und deren Kombination ist bei Fichte die ein- oder mehrmalige Injektion von ethanlischen GA tief 4/7-Loesungen (100 mg/ml) kombiniert mit Ringelung, am erfolgreichsten. Die statistisch gesicherten Steigerungsraten betragen das 7- bis 11fache gegenueber der Kontrolle, bei manchen Klonen das bis zu 22fache. Eine hoehere Abortionsrate bzw. verringerter Vollkornanteil in Folge der Stimulierungsraten konnte nicht festgestellt werden, lediglich bei Stimulierungsraten > 20 wurde klonspezifisch die Tausend-Kornmasse verringert (maximal um 22%). Die erfolgreichen Bluehstimulierungsmassnahmen erbrachten nach ersten moeglichen, gelenkten und ungelenkten, Kreuzungen Saatgut. Die daraus hervorgegangenen Saemlinge werden problemlos autovegetativ potenziert. Bei den Gattungen Pinus und Larix ist eine effektive Bluehstimulierung zum Zeitpunkt hoechster meristematischer Aktivitaet mit verschiedenen Bioregulatoren moeglich, die bei der Fichte zu keinem Erfolg fuehrten. Bei dieser Baumart sind lediglich apolare Gibberelline erfolgreich einsetzbar.