Verbreiterung der Ertragsbasis als Voraussetzung für die Finanzierung einer multifunktionalen Leistungserstellung der Forstbetriebe öffentlicher Waldeigentümer in der Schweiz

Wien

1998

S. 99-122

22 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200054909

Eine multifunktionale nachhaltige Waldbewirtschaftung, die ein den öffentlichen wie privaten Bedürfnissen entsprechendes Leistungsangebot gewährleistet, benötigt eine gesicherte Finanzierungsgrundlage. Sie baut auf den Erträgen marktfähiger Güter auf, umfaßt aber ebenfalls Kostenbeteiligungen privater Nutzergruppen sowie Abgeltungen und Finanzhilfen öffentlicher Gemeinwesen. Ausgehend von einem generellen Modell der Ko-Finanzierung im Rahmen der forstbetrieblichen Leistungserstellung lassen sich auf Grund unterschiedlicher Kombination der Erträge von Holzproduktion und Infrastrukturleistungen spezifische Finanzierungsmodelle herleiten. Die empirische Überprüfung sowohl an gesamtschweizerischen wie regionalen Daten belegt deren Relevanz. Die Finanzplanung ist heute ein zentrales Element strategischer und operativer Entscheidungsgrundlagen für eine multifunktionale Waldbewirtschaftung durch öffentliche Forstbetriebe. Sie erfordert eine Einbettung in demokratische Mitwirkungs- und Entscheidverfahren sowie die verbindliche Festschreibung gefordeter Leistungen und deren Finanzierung in der mittelfristigen Betriebsplanung und in jährlichen Budgets der öffentlichen Forstbetriebe. Auf diese Weise können bisher als positive Externalitäten gesehene Aspekte der Waldwirtschaft als konkrete forstbetriebliche Leistungen bewertet und betriebswirtschaftlich internalisiert werden.