- Standardsignatur627
- TitelEinfluß der Wassersättigung auf den mikrobiellen Ethylenumsatz in Böden unterschiedlicher Herkunft
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 47-60
- Illustrationen41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200054902
- Quelle
- AbstractBöden aus dem Weinviertel (Niederösterreich) und aus der Steiermark wurden im Labor bezüglich ihrer Ethylenbildungs- und Abbaukapazität getestet. Ethylen ist ein pflanzlicher Wuchsstoff und kann durch verschiedene Bakterien und Pilzarten gebildet werden, wobei einige wenige Bakterien Ethylen aus ihrer Umgebungsluft abbauen können. Dabei spielen Feuchtigkeitsverhältnisse und Sauerstoffversorgung eine besondere Rolle. So kann zum Beispiel Überflutung zu Ethylenschäden bei Pflanzen führen. Bislang war nicht geklärt, ob dieser Umstand auf eine verstärkte mikrobielle Bildung von Ethylen unter Sauerstoffabschluß zurückzuführen ist oder auf einen verminderten Abbau. In unserer Untersuchung wurde die Ethylenbildung in allen Böden unter anaeroben Verhältnissen gefördert. Der mikrobielle Ethylenabbau hingegen erfolgte am schnellsten, wenn die Böden auf Feldkapazität (-300 kPa) eingestellt wurden. Die pannonischen Böden aus dem Weinviertel zeigten relativ niedrige Ethylenbildungsraten zwischen 0,4 und 12 pMol C2H4 g-Ü h-Ü. Schwere Böden produzierten mehr Ethylen als leichte, sandige Böden. Zugeführtes Ethylen wurde in der Regel schneller abgebaut, als bodenbürtiges Ethylen gebildet werden konnte. Die Abbauraten von zugeführtem Ethylen (20 öl l-Ü) lagen unter optimalen Bedingungen bei 6 bis 161 pMol C2H4 g-Ü h-Ü in den pannonischen Böden. Laubwaldböden waren wesentlich aktiver als Nadelwald- oder Kulturböden. Dabei schien der höhere Humusgehalt eine wichtige Rolle zu spielen. Die Böden aus der Steiermark stammten von unterschiedlich bewirtschafteten Almen und Fichtenwäldern. Besonders die Fichtenwaldböden, aber auch die Grünlandböden, zeigten hohe Ethylenbildungsraten zwischen 10 und 146 pMol C2H4 g-Ü h-Ü unter anaeroben Bedingungen. Die Ethylenbildung wurde in sauren Böden gefördert. Außerdem spielte die Verfügbarkeit von einfachen Kohlenstoffverbindungen für die Mikroorganismen eine positive Rolle bei der Ethylenbildung. Zugeführtes Ethylen wurde mit einer Geschwindigkeit von 187 bis 340 pMol C2H4 g-Ü h-Ü abgebaut. Daraus kann man schließen, daß die untersuchten Böden unter normalen Witterungsbedingungen eher als Senke für in der Luft vorhandenes Ethylen dienen. Eine Beeinträchtigung der Waldbäume durch mikrobiell gebildetes Ethylen ist demnach im Regelfall nicht zu befürchten.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.61 (Gärungsbakterien. Nitrifikation, Denitrifikation usw.)
114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2])
114.15 (Bodentextur. Analyse)
114.33 (Beziehungen zur Pflanzendecke)
114.34 (Beziehungen zu anderen Faktoren)
[436.3] (Niederösterreich)
[436.6] (Steiermark)
Hierarchie-Browser