- Standardsignatur621
- TitelBefragung zum Waldnutzungskonflikt in Südkorea : Ein Beitrag zur aktuellen forstpolitischen Diskussion unter besonderer Berücksichtigung der Waldbestattung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 193-198
- Illustrationen13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200053821
- Quelle
- AbstractDie Republik Südkorea ist in den deutschen Medien überwiegend als aufstrebende ostasiatische Industrienation präsent. Naturräumliche, kulturelle und soziale Besonderheiten und Probleme, die den Handlungsrahmen der südkoreanischen Land- und Forstwirtschaft bestimmen, sind dagegen weit weniger bekannt. Der vorliegende Beitrag stellt schwerpunktmäßig die forstlichen Rahmenbedingungen der Republik Südkorea sowie die Fragestellung, den theoretischen Hintergrund und die Methodik einer laufenden Untersuchung vor, die sich mit der aktuellen forstpolitischen Waldnutzungsdiskussion der Republik Südkorea beschäftigt. Obwohl im Waldgesetz für Südkorea das Ziel einer multifunktionalen Nachhaltsforstwirtschaft nach deutschem Vorbild festgeschrieben ist, weckt das Handeln vieler Privatwaldbesitzer Zweifel an der Akzeptanz der staatlichen Forstpolitik. Dementsprechend bestehen Zweifel, ob das mitteleuropäische forstpolitische Leitbild einer "multifunktionalen Nachhaltsforstwirtschaft" mit den forstwirtschaftlichen und forstpolitischen Rahmenbedingungen Südkoreas (insbesondere mit den traditionellen Formen der Waldbewirtschaftung und -nutzung) überhaupt kompatibel ist. Sichtbares Ergebnis der veränderten Handlungserwartungen an die Waldbesitzer und der sich daraus ergebenden Spannung ist aktuell der öffentlich diskutierte Waldnutzungskonflikt. Im Mittelpunkt der öffentlichen Kritik am Handeln der Waldbesitzer steht dabei die Waldbestattung, die als Bewirtschaftungshindernis sowie als Ursache für Flächenverbrauch, hohe Waldgrundstückspreise und die fortschreitende Kleinparzellierung angesehen wird. An der Waldbestattung wird - mehr als an anderen traditionellen Nutzungen - in erster Linie kritisiert, daß sie eine Änderung des Bestandesaufbaus oder der Wirtschaftsweise für lange Zeit unmöglich macht. Im Verlauf der theoretischen Analyse wurde ein Gegensatz zwischen der Eigentümerzielsetzung der Privatwaldbesitzer und den Zielen der staatlichen Forstpolitik postuliert, der sich als öffentlich diskutierter Nutzungskonflikt manifestiert.
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