Standardsignatur
Titel
Habitatwahl des Alpenmurmeltieres Marmota marmota (Rodentia, Sciuridae) : Ein Vergleich zwischen dem Dachsteinplateau und den Hohen Tauern
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 67-76
Illustrationen
49 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200053786
Quelle
Abstract
In zwei Gebieten der Ostalpen (Dachsteinplateau und Hohe Tauern) wurde eine Studie über die Habitatwahl des Murmeltieres durchgeführt. Gemäß der Kriterien von BIBIKOW (1996) wurde die Habitatwahl im Hinblick auf den Schutz vor abiotischen Faktoren, der Verfügbarkeit der Nahrung und dem Schutz für Prädatoren untersucht. In den Hohen Tauern konnten Murmeltierbau zwischen 1400 m und 2700 m Seehöhe festgestellt werden. Am Dachsteinmassiv liegen alle Baue unterhalb von 1840 m, der tiefste Bau war auf 1690 m zu finden. Diese Ergebnisse stimmen gut mit anderen Studien überein, wobei in den klimatisch rauheren Nördlichen Kalkalpen die Murmeltiere auch nicht so hoch steigen. Im Hinblick auf die Anlage der Baue konnte festgestellt werden, daß Murmeltiere in den Hohen Tauern bevorzugt Schuttkegel nutzen, während sie am Dachsteinplateau ausschließlich Moränen besiedeln. Hier dürfte vor allem Gesteinssortierung und Feinstoffgehalt eine Rolle spielen. Murmeltiere nutzen zur Nahrungssuche ausschließlich alpine Rasen. Während dieser Vegetationstyp in den Hohen Tauern weit verbreitet ist, kommt er am Dachsteinplateau nur inselartig im Bereich aufgelassener Almen vor. Dementsprechend unterschiedlich ist auch die Verteilung der Murmeltiere. Während sie in den Hohen Tauern den Höhenbereich zwischen 2000 m und 2700 m praktisch flächendeckend besiedeln, sind sie im Dachsteinmassiv nur auf einzelnen Habitatinseln zu finden. Im Bezug auf die Feindvermeidung konnte in beiden Gebieten festgestellt werden, daß Baue signifikant weiter von Deckungen für den Fuchs angelegt werden, als dem Angebot nach zu erwarten wäre. Allerdings sind diese Entfernungen in den Hohen Tauern aufgrund der Habitatsituation viel größer als am Dachsteinplateau.