Standardsignatur
Titel
Reproduktion und Paarungssystem bei Alpenmurmeltieren (Marmota marmota)
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 21-32
Illustrationen
59 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200053778
Quelle
Abstract
Alpenmurmeltiere sind zwar ab dem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif, an der Reproduktion in einer Familie sind jedoch nicht alle Tiere beteiligt. Kopulationen können zwischen allen Weibchen und Männchen einer Gruppe beobachtet werden. Da sich auch nah verwandte Tiere untereinander paaren, findet nicht selten enge Inzucht statt, die sich aber anscheinend nicht negativ auswirkt. Die Reproduktion ist allein den dominanten Weibchen vorbehalten. An der Vaterschaft des Wurfes können mehrere Männchen der Gruppe beteiligt sein, die meisten Jungtiere werden aber vom dominanten Männchen gezeugt. Die Unterdrückung der Reproduktion der subdominanten Tiere durch die dominanten findet über kämpferische Auseinandersetzungen statt, die eine Konzentrationserhöhung der als Streßhormone bezeichneten Glucocorticoide im Blut unterlegener Tiere bewirken. Während die Unterdrückung der Reproduktion bei den Männchen nur zum Teil stattfindet, und vor allem Söhne des dominanten Männchens direkten Fortpflanzungserfolg haben können, ist die Unterdrückung bei den Weibchen vollständig. In Familien mit mehreren subdominanten Weibchen kann die Fortpflanzung dominanter Weibchen ebenfalls eingeschränkt sein. Neben dieser intrasexuellen Unterdrückung sind auch Männchen in der Lage die Fortpflanzung dominanter Weibchen zu verhindern, wenn sie ein Territorium nach der Paarungszeit übernehmen. Den vielen Vorteilen des Soziallebens stehen beim Alpenmurmeltier demnach auch zahlreiche Nachteile in Bezug auf die Reproduktion gegenüber.