Abstract
Zum Habitus der Larven und Imagines der Weidenschaumzikade (Aphrophora salicina) werden Zeichnungen beigelegt. Der Aufenthaltsort der Larven von Aphophora salicina an den Weidenruten (Salix sp.) ist stets mikroklimatisch bedingt. Das Sammeln der Imagines in einer Korbweidenkultur ist mit Schwierigkeiten verbunden. Die Fangmethode mit einem Exhaustor und die Konstruktion dieses Fanggerätes werden geschildert. Entnahme und Behandlung der Rutenproben von S. americana und S. rubra und die maschinelle Ernte (Rutenschneiden) werden behandelt. Befallsprozente von Aphrophora salicina auf S. americana in den beiden massenvermehrungsjahren: 1964: 85,1 %, 1965; 91,5 %. Die chemische Bekämpfung als Bestäubung mit einem Bauchpulverzerstäuber wird erläutert. Es ist nicht zu empfehlen, in Korbweidenkulturen eine Bekämpfung mit systemischen Mitteln im Spritz- und Sprühverfahren oder mit Lindan-Nebelkörpern durchzuführen. Aufgrund der Frequenz in den Klassen wurden Grenzwerte, Variationsbreite und Dichtemittel für die einzelnen Eigenschaften der Befallsruten von S. americana für die beiden Massenvermehrungsjahre ermittelt, miteinander verglichen und durch Graphika illustriert. Rutenlänge: Dichtemittel 1964: Klasse von 145,00 bis 149,99 cm mit 9,18 %; 1965: Klasse 105,00 bis 109,99 cm mit 8,11 %. Die Befallsruten waren im zweiten Massenvermehrungsjahr wesentlich kürzer. Durchmesser an der Schneidestelle: Dichtemittel 1964: Klasse von 6,00 bis 6,49 mm mit 16,14 %; 1965: Klasse von 4,50 bis 4,99 mm mit 18,15 %. Die Befallsrtuen waren im zweiten Massenvermehrungsjahr dünner. Beginn der Beschädigung: dichtemittel 1964: Klasse von 10,00 bis 14,99 cm mit 16,87 %; 1965; Klasse von 0,10 bis 4,99 cm mit 35,91 %. Im zweiten Massenvermehrungsjahr begann der Befall viel tiefer als im ersten. Durchmesser am Beginn der Beschädigung: Dichtemittel 1964: Klasse von 6,00 bis 6,49 mm mit 15,91 %; 1965: Klasse von 4,50 bis 4,99 mm mit 20,08 %. Beschädigungsstrecke: Dichtemittel 1964: Klasse von 80,00 bis 84,99 cm mit 5,09 %; 1965: Klasse von 60,00 bis 64,99 cm mit 9,65 %. Im ersten Massenvermehrungsjahr war die Beschädigungsstrecke länger als im zweiten, obwohl der prozentuelle Befall im ersten Jahr niedriger war als im zweiten. Durchmesser am Ende der Beschädigung: Dichtemittel 1964: Klasse von 3,00 bis 3,49 mm mit 24,60 %; 1965: Klassen von 3,00 bis 3,49 mm und von 4,00 bis 4,99 mm jeweils mit 18,5 %. Einstichstellen: Dichtemittel 1964: Klassen von 5 bis 9 Einstichstellen pro Rute mit 17,79 %; 1965: Klasse von 10 bis 14 Einstichstellen mit 9,27 %. Die Anzahl der Einstichstellen steht in keinem Zusammenhang mit der Länge der Befallsruten. Das Präferendum des Aufenthalts- und Saugortes der Larven von Aphrophora salicina liegt sowohl bei S. americana als auch bei S. rubra zwischen 25,0 und 29,9 cm. die Auswertung der Untersuchungsergebnisse wurde einer elektronischen Rechenanlage anvertraut, wobei Mittelwert (x), mittlerer Fehler der Einzelmessungen (sx), Variationskoeffizient (s %) und Varianz (s2) ermittelt und tabellarisch festgehalten wurden. Es ergeben sich folgende Werte: (TABELLE) Als Folge der Verwundung der Weidenrute durch den Rüssel der Larve von Aphrophora salicina entsteht eine Funktionsstörung der Zellenwand und der Pflanzenzelle selbst. Die Funktionsstörungen manifestieren sich in physiologischen und morphologischen Veränderungen. Wulstartige Erhebungen werden als Wundkallusbildungen definiert. Die in Frage kommenden Korrelationsberechnungen zweier Merkmalsmessungen bzw. -zählungen wurden ebenfalls in der elektronischen REchenanlage ausgewertet, wobei Korrelationskoeffizient (r), seine Standardabweichung (sr), t-Test und Bestimmtheitsmaß (B) in % verwendet wurden. Das VErhalten der Merkmalseigenschaften zueinander wurde in TAbellen zusammengestellt. Die Beschädigungsstrecke steht bei S. americana in kleinem Zusammenhang mit der Rutenlänge, bei S. rubra ist vielleicht eine kleine Abhängigkeit zu beobachten. Zwischen der Beschädigungsstrecke und der Anzahl der Einstichstellen besteht sowohl bei S. americana als auch bei S. rubra eine starke Korrelation. Die Art der Abhängigkeit zwischen den Merkmalseigenschaften wurde durch die Regressionsberechnungen auch mit Hilfe des Computers ausgewertet, wozu die Regressionskoeffizienten (b und bÖ), ihre Standardabweichungen (sb und sb), t-Test und Wahrscheinlichkeit herangezogen wurden. Die Änderungen des einen Merkmals in Abhängigkeit vom anderen wurde in Tabellen zusammengefaßt. Nimmt die Länge der Befallsruten von S. americana im Durchschnitt um 1,00 cm zu, dann nehmen die Durchmesser an der Schneidestelle um 0,04 mm, am Beginn und am Ende der Beschädigung um 0,03 mm zu. Nimmt die Länge der gesunden Ruten (Kontrollruten) von S. americana um 1,00 cm zu, dann nimmt der Durchmesser an der Schneidestelle um 0,04 mm zu. NImmt die Länge der Befallsruten von S. rubra im Durchschnitt um 1,00 cm zu, nehmen die Durchmesser an der Schneidestelle und am Beginn der Beschädigung um 0,03 mm und jener am Ende der Beschädigung um 0,01 mm zu. Nimmt die Beschädigungsstrecke bei S. americana und bei S.rubra im Durchschnitt um 1,00 cm zu, dann nimmt bei beiden der Durchmesser am Beginn der Beschädigung um 0,01 mm zu und jener am Ende der Beschädigung um 0,02 mm ab. Nimmt die Anzahl der vor der Schälung gezählten Einstichstellen mehr. Nimmt die Anzahl der vor der Schälung gezählten Einstichstellen bei S. rubra um den Wert 1 zu, so zeigen sich beim Zählen der geschälten Ruten um 1,92 Einstichstellen mehr. Zählt man die Einstichstellen an den berindeten Ruten, so werden fast 50 % der Einstichstellen übersehen.