Vergleichende Untersuchungen über die Wasserbewegung in gesunden und fluorgeschädigten Holzgewächsen

Wien

1970

S. 1-22

Unselbständiges Werk

200053421

1. Die im Leitungssystem von Bäumen herrschenden Saug- oder Zugspannungen (negative Drücke) können mittels der Scholander-Druckbombe einwandfrei ermittelt werden. 2. In gesunden Exemplaren von Fichte, Kiefer und Birke nehmen die Saugspannungen allgemein mit der Höhe zu, wobei bei hoher rel. Luftfeuchtigkeit bis über 20 atm ansteigen können. 3. In fluorgeschädigten Bäumen (Fichte, Kiefer, Birke, Erle, Weide) zeigt die Saugspannungsverteilung bei ausgeglichener Wasserbilanz eine ähnliche Tendenz wie in gesunden. Dagegen fällt die Saugspannung bei unausgeglichener Wasserbilanz in der Oberkrone stark ab; der Wipfeltrieb zeigt dabei häufig wieder einen kleinen Anstieg (Fichte). 4. Die Saugspannungsverminderung läuft mit der Zunahme des Schädigungsgrades der Blätter bzw. Nadeln parallel. 5. Die kryoskopisch ermittelten osmotischen Zustandsgrößen stimmten in geschädigten und ungeschädigten Nadeln von Kiefern gleichen Standortes weitgehend überein. 6. Die Arbeitshypothese (HALBWACHS 1967), daß die typischen Absterbesymptome in den Wipfeln rauchgeschädigter Bäume primär auf Wassermangel durch einen gestörten Wasserhaushalt zurückzuführen sind, konnte weder durch die Ergebnisse der Saugspannungsmessungen noch durch die der kryoskopischen Untersuchungen bestätigt werden. 7. Aus diesen Ergebnissen wurde gefolgert, daß neben der geringen Wasserbewegung und der damit verbundenen unzureichenden Mineralstoffversorgung des Wipfelbereiches auch noch andere ernährungsphysiologische Momente für die charakteristischen Absterbeerscheinungen der Oberkrone verantwortlich sein dürften.