Das Symposium "Naturnaehe das Erfolgsprinzip der Waldwirtschaft" war eine wichtige Veranstaltung im vergangenen Jahr des Europaeischen Naturschutzes. Dieses stand ja bekanntlich unter dem Motto "Naturschutz ueberall". Um dies verwirklichen zu koennen, bedarf es sehr wesentlich der engagierten Mitarbeit der Verantwortlichen in der Land-, als auch in der Forstwirtschaft. Die Glassturzstrategien vergangener Jahre haben sich weitgehend ueberholt. "Schuetzen durch Nuetzen" lautet nun die Deviese, um das Ziel, den Erhalt der biologischen Vielfalt in unseren Waeldern, zu erreichen. Die Definition der Naturnaehe unter dem Aspekt des Erfolgsprinzips kann unmoeglich der Vielfalt an Interessen, die in den Wald hineingetragen werden, entsprechen. Es liegt dabei weniger an der Ausdruckskraft des Begriffes, sondern vielmehr an den untereinander oft wenig kompatiblen Anspruechen. Die Teilnehmer des Arbeitskreises 1 orteten Bereiche, in denen die Zyklizitaet des Waldes nicht erwuenscht ist, bzw. wo nur ueber zusaetzliche Massnahmen das gewuenschte Ziel erreicht werden kann. Als wesentlich und fuer eine zukuenftige Waldbewirtschaftung unverzichtbar erscheint mir in diesem Zusammenhang ein Leitsatz aus dem Arbeitskreis 1: Irreversible Veraenderungen durch den Menschen und der Aufwand an nicht erneuerbaren Ressourcen muessen minimiert werden. Die menschlichen Eingriffe muessen sich an natuerlichen Ablaeufen und an der natuerlichen Ausstattung orientieren. Wird der Einsatz an nicht erneuerbarer Energie minimiert, kommt es zu direkten Einsparungen, die sich positiv auf das Betriebsergebnis auswirken. Die Groessenordnung dieser Einsparung und deren zeitliche Wirkung wurde von den Teilnehmern unterschiedlich eingeschaetzt. Die bis dato vorhandenen Untersuchungen lassen noch keine oekonomische Gesamtbeurteilung der naturnahen Waldwirtschaft zu, die sich in die Praxis uebertragen liesse. Trotzdem ermuntern die vorgelegten betriebswirtschaftlichen Daten, in die Richtung einer naturnaeheren Waldbewirtschaftung zu arbeiten. Die bisherigen Ergebnisse sprechen, wie es Walter Sekot, Leiter des Arbeitskreises 2, als eine betriebliche Zwischenbilanz formuliert, fuer ein dokumentiertes Experimentieren mit "naturnahen" Konzepten. Fuer eine volkswirtschaftliche Zwischenbilanz fehlt derzeit die Datenbasis, sowohl fuer eine marktwirtschaftliche (sind hoehere Preise fuer naturnah erzeugtes Holz erzielbar?), als auch fuer eine wohlfahrtsoekonomische Beurteilung (Erholungswert in Abhaengigkeit von Waldlandschaftsbildern). Der Weg zu einem naturnahen Umgang mit dem Wald scheint noch ein sehr breiter und langer zu sein. Im Arbeitskreis 3 wurde versucht, dem "altbewaehrten" System der Foerderungen zeitgemaessere Modelle hoheitlicher Motivation gegenueberzustellen. Die vorgestellten Abgeltungskonzepte sind durchaus entwicklungsfaehig, einzig, was fehlt, ist das Geld. Der angespannte Staatshaushalt laesst in dieser Hinsicht keine Hoffnung auf substantielle Erhoehung der Mittel. Strategien, die Natur als Produkt auf dem Markt der Werte zu verkaufen, koennen nicht der alleinige Ausweg aus dieser verzwickten Lage sein. Zudem ist dieser in forstwirtschaftlichen Dimensionen taufrische Ansatz wohl fuer viele Betriebsfuehrer noch zu abstrakt, um in die Betriebsplanung einfliessen zu koennen. Neuen Gesetzen, um naturnahes Wirtschaften im Wald zu erreichen, werden, darin war man sich scheint's einig, kein Erfolg beschieden sein, da das Mass der staatlichen Lenkung in diesem Sektor wohl schon voll ist. Motivation und Eigeninitiative. Was bleibt, ist die eigene Motivation des Waldbesitzers, schonend mit der Natur umzugehen, gepaart mit der Chance auf betriebswirtschaftlichen Erfolg. Naturnahe Waldwirtschaft muss sich rechnen! Die Ergebnisse des Arbeitskreises 2 sind hier, obwohl nicht ausgereift, doch ermutigend. Die Umstellung ist aber in den meisten Faellen mit langfristigen Investitionen verbunden. Diese Investitionen zu ermoeglichen wird eine der Aufgaben fuer eine e..
666 (Einfluß bestimmter Betriebsformen und waldbaulicher Systeme auf die Kosten) 226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten)) 231 (Natürliche Verjüngung) 221.6 (Dauerwald) 946.2 (Konferenzen und Exkursionen) [436] (Österreich)