Die ökologischen Voraussetzungen der Kiefernnaturverjüngung

1995

S. 72-87

10 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200052849

Auf der Grundlage von langjährigen Untersuchungen zur Naturverjüngung der Kiefer in mehreren Forstämtern des niedersächsischen Flachlandes werden die biologisch-ökologischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verjüngung dargestellt. Dabei wird eine Differenzierung nach drei zeitlich aufeinanderfolgenden Phasen vorgenommen: dem Samenfall, der Ansamung (Sämlingsdichte im ersten Jahr) und der weiteren Entwicklung. Alle im ersten Abschnitt relevanten Voraussetzungen der Kiefernaturverjüngung sind als überaus günstig zu bezeichnen: Die Kiefer hat häufige Samenjahre, jedes einzelne ist gekennzeichnet durch meist hohe Samenmengen. Dieser Faktor garantiert in Verbindung mit der für Kiefer typischen, grossen Flugentfernung eine gleichmässige Verteilung hinreichender Samenmengen. Dies gilt selbst dann, wenn nur wenige Samenbäume belassen wurden. Schliesslich ist, im Vergleich mit anderen Baumarten, die Keimfähigkeit der Kiefernsamen recht günstig. Wesentlich problematischer ist die zweite Phase, die eigentliche Ansamung. Sie hängt in starkem Masse von der Artenzusammensetzung und dem Deckungsgrad der Bodenvegetation ab. In zunehmendem Masse verhindern flächendeckende Rasen von Deschampsia flexuosa und Calamagrostis epigeios die Entstehung jeglicher Verjüngung von Forstpflanzen. In diesen Fällen kann nur durch unterstützende Bodenverwundung Kiefernnaturverjüngung eingeleitet werden. Die Sämlingsdichte ist dann um so höher, je dichter der Mutterbestand belassen wurde. Die weitere Entwicklung wird zunächst durch die Rückbesiedelungsgeschwindigkeit der konkurrierenden Vegetation bestimmt, dann aber zunehmend durch die Steuerung der Lichtverhältnisse. Dies beeinflusst die Pflanzendichte, die Wachstumsentwicklung ebenso wie qualitative und stabilitätsbestimmende Eigenschaften der jungen Kiefern.