- Standardsignatur2754
- TitelErfassung und Ursprung der Baumsamen in den Kronsforstämtern der baltischen Gouvernements (Livland, Estland) Russlands
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 228-233
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200052640
- Quelle
- AbstractIn den baltischen Gouvernements Russlands begannen die zielbewußten Waldkulturarbeiten Ende des 18. Jahrhunderts. Zuerst wurden hauptsächlich die örtlichen Nadelholzsamen benutzt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts spielte der fremdländische Same eine immer bedeutendere Rolle. In den Jahren 1845-1859 wurden in den Kronswäldern der Liv- und Estländischen Gouvernements (jetzt Estland und Nord-Lettland) insgesamt annähernd 3000 ha Waldkulturen angelegt. Der dazu benutzte örtliche Kiefernsamen bildete 96% und der Fichtensamen 95% von dem entsprechenden Samenquantum. Der Baumsame wurde innerhalb des Gouvernements umgesetzt. Der Same fremden Ursprungs wurde in erster Linie aus den am Ufer gelegenen Wäldern herangeschafft. Der Anteil des weit hergebrachten Nadelholzsaatgutes betrug bis Ende des 19. Jahrhunderts 5-10%. Um die Jahrhundertwende begannen in den Kronswäldern umfangreiche Waldkulturarbeiten. Dabei wurden die Nadelholzkulturen meist schon mit nichtörtlichen Samen angelegt. In den Jahren 1899-1913 bildete das örtliche Saatgut, d.h. das im jeweiligen Forstamt gesammelte, 65% von der Gesamtmenge an ausgebrachtem Fichtensamen, das aus anderen Forstämtern Liv- und Kurlands erworbene 10%, das von Privatfirmen gekaufte 20% und der von den staatlichen Samenmagazinen zur Verfügung gestellte 5%. Für die Kiefernsamen betragen die entsprechenden Anteile 34%, 28%, 28% und 10%. Bei den Samen aus den Magazinen handelt es sich um Saatgut ausd en inländischen Gouernements Russlands. Das Saatgut der Privatfirmen war hauptsächlich nordlettischen und kurländischen Ursprungs. Vor dem I. Weltkriege betrug die Fläche der Kronswälder Liv- und Estlands ungefähr 118 000 ha (11% der Waldfläche der Gouvernements). In den Jahren 1899-1914 wurden in den Kronsforstämtern Liv- und Estlands insgesamt ca. 9200 ha Nadelholzkulturen angelegt. In den privaten Wäldern war die Bedeutung des örtlichen Nadelholzsamens (vor allem des Kiefernsamens) noch geringer. Daher sind die in Estland und Lettland jetzt schlagreif gewordenen Nadelholzkulturen (in erster Linie Kiefernwälder) meist mit nichtörtlichem Saatgut angelegt worden.
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