In folgenden Ueberlegungen wird versucht, an einigen Beispielen die Verbindung planerisch gestaltender Eingriffe mit dynamischen natuerlichen Ablaeufen nicht nur als moegliches, sondern auch als rationelles und vorteilhaftes Waldbaukonzept darzustellen. Moderne Naturschutzkonzepte orientieren sich an walddynamischen Prozessen, wie sie in sukzessionalen Ablaeufen verschiedener Waldentwicklungsphasen und unter Einwirkung natuerlicher Stoerungen entstehen. Der natuerliche Ablauf ist gepraegt von Zufaellen, unwaegbaren Einfluessen eines komplexen Wirkungsgefueges, die eine Beurteilung einer kuenftigen Entwicklung erschweren. Demgegenueber versucht der klassische Waldbau durch Planung und Kontrolle, durch Festlegung von Betriebszieltypen und von Pflegekonzepten zur hoechstmoeglichen Wertschoepfung, die Natur beherrschbar und abschaetzbar zu gestalten. Besteht nun zwischen den Zielsetzungen des Naturschutzes und des klassischen Waldbaues ein Widerspruch, der mit erheblichem Konfliktpotential die mancherorts ohnehin getruebte Beziehung zwischen Naturschuetzern und Forstleuten belastet?