Aufdeckung intraspezifischer Variation beim Schwammspinner (Lymantria dispar) durch RAPD-PCR

1995

S. 25-27

9 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200052137

Die derzeitige Massenvermehrung des Schwammspinners (Lymantria dispar) in Deutschland hat zu Diskussionen ueber die moegliche Einschleppung einer aggressiven asiatischen Rasse des Insektes in Europa gefuehrt. Sollte sich diese Vermutung bestaetigen, waeren restriktive Massnahmen gegenueber Transporten von Europa nach Nordamerika zu erwarten. Wir haben die RAPD-PCR- Technik (Random Amplified Polymorphic DNA-Polymerase Chain Reaction) eingesetzt, um genetische Unterschiede zwischen Lymantria dispar- Populationen aus verschiedenen Gebieten Deutschlands und einem Isolat aus Kasachstan zu ermitteln. Unsere Ergebnisse deuten auf ein Vorkommen sowohl homogener lokaler Populationen als auch vermischter Populationen, die durch Austauschprozesse zwischen verschiedenen Regionen Deutschlands entstanden sein koennen. Die RAPD-Muster des Lymantria dispar-Isolates aus Kasachstan unterschieden sich von den Mustern, die mit in Deutschland gesammeltem Material erhalten wurden. Beim Vergleich der Muster des Isolates aus Kasachstan und einer homogenen Population aus einem isolierten deutschen Vorkommen wurden einige zusaetzliche amplifizierte DNA-Fragmente im kasachischen Material entdeckt. Diese Fragmente wurden ebenfalls in einigen Proben aus anderen Regionen Deutschland gefunden. Eine moegliche Bastardisierung deutscher Populationen mit einem asiatischen Genotyp kann daher nicht ausgeschlossen werden. Wir beabsichtigen, weitere Isolate aus verschiedenen asiatischen Regionen zu untersuchen, um endgueltige Feststellungen bezueglich einer Einschleppung asiatischer Schwammspinner treffen zu koennen.