- Standardsignatur5943
- TitelFloristisch-oekologische Klassifizierung von fuenf Mooren in der montan-subalpinen Stufe Sued-Tirols
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 35-56
- Illustrationen60 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200051866
- Quelle
- AbstractAufgrund der Gelaendemorphologie kommt es in den Alpen nicht zur Ausbildung reiner Hochmoore im strengen Sinne. Stets in Hanglagen entwickelt, zeigen sie alle Uebergaenge zwischen ombrosoligenen und minerogenen Mooren, was ihre Typisierung erschwert. Fuer den vorliegenden Versuch einer floristisch- oekologischen Gliederung wurden fuenf fuer die hochmontan-tiefsubalpine Stufe repraesentative Moore bzw. Moorkomplexe in den Sarntaler Alpen (Suedtirol) ausgewaehlt. Die Gelaendestudien umfassten die floristische Aufnahme nach der Methode von Braun-Blanquet 1964 sowie Messungen ueber die Lage des Grundwasserspiegels entlang von Transekten. Untersuchungen hydrochemischer Parameter (pH, Leifaehigkeit, Na+, K+, Ca2+, Mg2+) ergaenzen die Feldbeobachtungen. Die Vegetation der Moore wurde mit Unterstuetzung von Luftbildern kartiert. Die Vegetationsgliederung mit Hilfe numerischer Methoden (Average linkage clustering mit dem Jaccard-Index als Aehnlichkeitskoeffizienten) fuehrte nach dem Vergleich mit bisher publiziertem Material zur Unterscheidung von 9 Vegetationstypen, die sich klar 4 Verbaenden zuordnen lassen (Piceion abietis / Bazzanio-Piceetum; Sphagnion magellanici / Pino mugo-Sphagnetum, Sphagnetum magellanici mit 2 Subassoziationen; Rhynchosporion albae / Caricetum rostratae, Caricetum limosae mit 2 Subassoziationen; Caricion davallianae / Schoenetum ferruginei, Caricetum davallianae). Die untersuchten Moore werden als Vegetationskomplexe gedeutet, deren Elemente unterschiedliche Ansprueche an Grundeasserstand und Wasserqualitaet haben. In keinem Fall konnte aber eine klare Abgrenzung zwischen rein ombrotrophen und minerotrophen Teilen gezogen werden, da der Torfkoerper nirgends ueber das umgebende Gelaende aufgewoelbt ist. Es koennen zwei Haupttypen unterschieden werden: Erstens Komplexe aus weniger naehrstoffarmen, kalkreichen Nieder- und Uebergangsmoorgesellschaften mit starkem Grundwassereinfluss und einer Vegetationsdecke, charakterisiert durch Braunmoose und Seggen bzw. minerotrophe oder fast ombrotrophe Sphagnum-Decken. Zweitens naehrstoffarme Moorkomplexe mit einem Bulten-Schlenken-Mosaik und undeutlich ausgebildetem Lagg. Der Kontakt zu tellurischem Wasser ist - falls vorhanden - sehr schwach. Direkt auf dem mineralischen Untergrund oder auf humifiziertem, sauren Torf ist am hangabwaertigen Rand haeufig ein schmaler Streifen mit nasser Niedermoorvegetation ausgebildet. Die auf floristischer Grundlage unterschiedenen Vegetationseinheiten - vor allem im Subassoziationsrang - korrelieren gut mit den untersuchten hydrochemischen Parametern. Keine der (Sub-)Assoziationen ist auf einen der Moorkomplextypen beschraenkt. Diese eignen sich bei fehlenden hydrochemischen Untersuchungen besser zur Charakterisierung von Mooren als einzelne Pflanzengesellschaften oder Zeigerpflanzen (etwa "Mineralbodenwasserzeiger").
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