- Standardsignatur4699
- TitelUntersuchungen zur Abschaetzung des Sekundaervergiftungsrisikos bei Beutegreifern durch Rodentizide
- Verfasser
- KörperschaftBiologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
- Erscheinungsjahr1990
- SeitenS. 22-25
- Illustrationen2 Abb., 1 Tab., 7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200051857
- Quelle
- AbstractDurch die Bekaempfung von Ratten und Maeusen mit Rodentiziden, die Antikoagulantien enthalten, koennen auch deren Fressfeinde vergiftet werden. Kritiker von Bekaempfungsaktionen mit solchen Mitteln ssprechen von einer grossen Gefahr fuer Greifvoegel. Sie fuehren an, die vergifteten Schadnager haetten eine Ueberdosis Wirkstoff in ihrem Koerper und koennten ausserdem leicht erbeutet werden. Befuerwortet von solchen Bekaempfungsmassnahmen schaetzen die Gefahr dagegen als gering ein. Sie sind der Meinung, dass nur wenige Tiere oberirdisch verenden und dass diese von Beutegreifern nur selten entdeckt werden. Zur Klaerung der strittigen Fragen wurden Koederannahmeversuche und Verhaltensstudien mit Wanderratten, Hausmaeusen und Feldmaeusen im Gehege durchgefuehrt, die folgendes ergeben haben: 1. Ein Grossteil der Tiere frass vom angebotenen Giftkoeder bis kurz vor dem Verenden. 2. Nach Aufnahme von Antikoagulantien veraenderte sich das Verhalten der Tiere. Sie wurden lethargisch, verloren die Scheu und waren teileise auch bei Tage oberirdisch aktiv. 3. Nach Koederaufnahme verendeten annaehernd ebenso viele Tiere oberirdisch wie unterirdisch, was einer zufallsbedingten Wahrscheinlichkeit entspricht. Aufgrund der Versuchsergebnisse wird deutlich, dass bei Anwendung von Antikoagulantien gegen Ratten und Maeuse ein Risiko fuer Sekundaervergiftungen gegeben ist. Bei Bekaempfungsaktionen sollte man sich daher einer moeglichen Gefaehrdung von Praedatoren staerker bewusst sein als bisher. Es werden Moeglichkeiten diskutiert, wie eine Gefaehrdung praktisch ausgeschlossen werden kann.
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