- Standardsignatur4683
- TitelComparison of Morphological and Genetic Traits of Pedunculate Oak (Quercus robur L.) and Sessile Oak (Quercus petraea (Matt.) Liebl.)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 256-269
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200051586
- Quelle
- AbstractMorphologische und genetische Unterscheidungsmerkmale fuer Stieleiche (Quercus robur L.) und Traubeneiche (Quercus petraea (Matt.) Liebl.) werden an kontrollierten Kreuzungen und an 2 Eichenmischbestaenden verglichen. Es wird ueberprueft, inwieweit Arthybriden eine intermediaere Stellung zwischen den reinen taxonomischen Arten einnehmen und ob sich disjunkte Merkmale zwischen beiden Arten finden. Die Blattmorphologie juveniler Individuen unterscheidet sich von der adulter Baeume. Eine Erkennung von Arthybriden auf der Ebene von Einzelindividuen ist nicht aufgrund intermediaerer Morphologie moeglich. Auf der Ebene von Familien ist eine Erkennung von Arthybriden zum Teil mit Hilfe statistischer Tests moeglich. Morphologische, isoenzymatische und DNA-analytische Untersuchungsmethoden werden verglichen in bezug auf ihre Azussagen ueber die Differenzierung von Stiel- und Traubeneiche. 111 Baeume eines deutschen Bestandes werden Gruppen zugeordnet zum einen mit Hilfe von Diskriminanzfunktionen und zum anderen durch einen direkten Vergleich der sich aus den Messungen ergebneden Dichtefunktionen (Verga, 1995) jedes einzelnen Merkmales. Keines der Merkmale zeigt disjunkte Auspraegeungen. Die 2 Methoden der Zuordnung unterscheiden sich in ihrer Trennschaerfe zwischen Quercus robur und Quercus petraea und der Klassifizierung von Infividuen als Intermediaerformen. Fuer die nach der Methode von Verga gebildeten Gruppen werden Parameter aufgrund von DNA Analysen (RAPDs) und Isoenzymuntersuchungen berechnet. Acht RAPD Fragmente mit bekanntem Vererbungsmodus wurden zur DNA Analyse benutzt. Die phaenotypische Gesamtdifferenzierung (DeltaTP) der Gruppen bezogen auf RAPD Daten betraegt 0,30 fuer den "robur Typ" und 0,44 fuer den "petraea Typ". Aufgrund der Analyse von 10 Enzymgenloci ergab sich eine mittlere Anzahl von Allelen pro Genlocus von 2,9 fuer den "robur Typ" bzw. 3,1 fuer den "petraea Typ". Die beobachteten Heterozygotiergrade lagen bei 26,7% fuer den "robur Typ" und 20,6% fuer den "petraea Typ" (die bedingte Heterozygotie lag bei 59,9% bzw. 55,5%), die Gesamtdifferenzierung der Kollektive (DeltaT) betrug 0,25 fuer den "robur Typ" und 0,28 fuer den "petraea Typ". Der errechneten Abstaende zwischen den Gruppen betragen fuer die Morphologie dm=0,45, fuer die DNA Analyse dOP=0,22 und fuer die Isoenzymanalysen dO=0,14. Die errechneten Parameter der einzelnen Merkmale fuer die Gruppen des deutschen Bestandes werden mit den Werten eines franzoesischen Eichenbestandes verglichen. Die morphologischen Unterscheidungsmerkmale zwischen den Typen (Arten) sind in den beiden Bestaenden dieselben, aber zwischen geographisch getrennten Kollektiven eines Typs (einer Art) treten Unterschiede in der Morphologie auf, die auf Unterschieden in Laengen- und Breitenabmessung der Blaetter basieren. Der genetische Abstand (dO) zwischen gleichen Typen verschiedener Bestaende ist gering im Vergleich zu den Abstaenden verschiedener Typen innerhalb desselben Bestandes. Der "Traubeneichentyp" im deutschen Bestand ist ueber alle betrachteten Merkmale hinweg (Morphologie, RAPDs und Isoenzyme) variabler, als der "Stieleichentyp". Aufgrund der Hybridisierbarkeit von Quercus robur und Quercus petraea, ihren unterschiedlichen oekologischen Anspruechen und dem Fehlen disjunkter Auspraegungen von Merkmalen zwischen den Typen scheint es angebracht zu sein, von einer biologischen Art zu sprechen und Stiel- und Traubeneiche als deren Oekotypen zu bezeichnen.
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