Je nach Zielsetzung beeinflußt Waldbewirtschaftung genetische Ressourcen in unterschiedlicher Art. Segregative Modelle des Naturschutzes verursachen großflächig sinkende genetische Vielfalt durch Beschränkung von Vielfalts- und Generhaltungsmaßnahmen auf Schutzgebiete. In Österreich werden meistens bei nachhaltiger Holzproduktion die Bewahrung genetischer Angepaßtheit genetischer Ressourcen und zugleich - zumindest in einem bestimmten Ausmaß - auch die Erhaltung einer genetischen Anpassungsfähigkeit verfolgt. Als kleinflächig effektives Verfahren wird das Konzept der Teilflächenbewirtschaftung vorgestellt. Abbaubetriebe haben bei Extensivierung eher positive, in Plantagen stark negative Auswirkungen auf den Erhalt genetischer Ressourcen. Im Schutzwald sind Anpassungsfähigkeit und genetische Diversität vorrangig, an der Waldgrenze entscheidet jedoch genetische Angepaßtheit über das Überleben in einem labilen System. Anthropogene Änderungen genetischer Ressourcen, beispielsweise durch Saatguttransfer, sollten verläßlich dokumentiert werden, um jederzeit eine Evaluierung vornehmen zu können. Aufgrund der Langlebigkeit von Holzgewächsen ist eine derartige Aufgabe jedoch äußerst schwierig. Bei der Auswahl forstlichen Vermehrungsgutes ist deshalb zielentsprechendes lokales Material grundsätzlich zu bevorzugen. Die Beseitigung autochthoner Pflanzenbestände bedarf umfassender Begründung, die alle denkbaren Zielsetzungen (nicht nur Holzproduktion) berücksichtigt.
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 654 (Wirtschafts- und Betriebsziele) 643 (Systematik der Forstbetriebe. Gliederung in "Wirtschaftseinheiten". Typen wirtschaftlicher Behandlung (z.B. Exploitation))