Insekten haben sich in fast allen Nischen von Ökosystemen etabliert und stellen gemessen an ihrer zahlen- und formenmäßigen Vielfalt die erfolgreichste Gruppe im Tierreich dar. Viele Instektenarten sterben heute aus bzw. sind vom Aussterben bedroht ohne, daß ihre Existenz oder Lebensform und ökologische Bedeutung der Wissenschaft bekannt sind. Nur wenige Insektenarten werden von der Gesellschaft als erhaltungswürdig eingestuft. Somit ist auch die Zahl erhaltungsgenetischer Studien von bedrohten Insekten sehr gering. Genetische Parameter wie Genfluß, Populationsgröße und vor allem genetische Diversität zwischen Populationen können wesentliche Informationen für Erhaltungsprogramme liefern. Ein Beispiel für eine vom Aussterben bedrohte und ökologisch wie auch genetisch gut untersuchte Art ist der Sandlaufkäfer (Cicindela puritana, Coleoptera, Cicindelidae). Das für diesen Käfer erarbeitete Erhaltungsprogramm hat den Schutz des Habitats als wichtigstes Ziel formuliert. Habitaterhaltung gilt heute generell als die effizienteste Maßnahme zum Schutz bedrohter Arten. Entsprechende Maßnahmen sind jedoch meist politisch nicht durchführbar.