- Standardsignatur14048
- TitelIntegration nationaler und internationaler Generhaltungsprogramme: Das EUFORGEN-Netzwerk Schwarzpappel in Österreich und den Niederlanden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 178-188
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200051487
- Quelle
- AbstractAnhand der Schwarzpappel, die in Europa als gefährdete Baumart eingestuft wird, wird die Wechselwirkung zwischen nationalen und internationalen Generhaltungsprogrammen aufgezeigt. Das EUFORGEN Netzwerk "Populus nigra" - Schwarzpappel wird vorgestellt. Die Baumart ist als zentrales Element fluvialer Ökosysteme Gefährdungen durch den Rückgang natürlicher Standorte an sich, durch sinkende Grundwasserspiegel, durch Verdrängung durch forstlich interessantere Baumarten, vor allem Hybridpappeln, und zuletzt auch durch genetische "Vermischung" (Einkreuzung, Introgression) mit den gepflanzten Kulturpappeln, zu denen neben den Hybridpappeln auch Pappeln in Alleen, Gärten und Parks zählen, ausgesetzt. Dem Netzwerk haben sich mittlerweile 18 Länder aus West-, Mittel-, Süd- und Osteuropa angeschlossen. Von den bisher vier Netzwerktreffen berichten Publikationen im Detail über folgende Aktivitäten: Länderberichte über Vorkommen und Maßnahmen der Generhaltung; Richtlinien für Klonsammlungen und Samenbanken; eine Deskriptoren-Liste; die Datenbank europäischer Schwarzpappelklone; den Austausch von Referenzklonen; das Identifizierungs-Merkblatt; die Sammlung europäischer Schwarzpappelklone; die Bibliographie zu Populus nigra und Generhaltung; Forschungsvorhaben und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Aktivitäten sind in Vorbereitung. In Österreich hat die Schwarzpappel viel von ihrem ursprünglichen Terrain eingebüßt; durch den weitverbreiteten Pappelanbau besteht praktisch überall die Gefahr der Einkreuzung mit nicht-einheimischen Pappeln. Zu diesem Zweck wurden Laboruntersuchungen von Sämlingen und Naturverjüngung begonnen, die diesen Sachverhalt bereits bestätigen. Maßnahmen der Generhaltung in Österreich umfassen die Erhebung von Restvorkommen, die Einrichtung einer Referenz-Klonsammlung, den Anbau von Sämlingen, das Sammeln von Stecklingen alter Bäume und die Beratung von Forstbetrieben. Auch in den Niederlanden ist die Schwarzpappel aus dem Großteil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes verschwunden: Veränderungen der flußnahen Ökosysteme mit Wasserbau und menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Hybridpappel-Kultivierung haben dazu beigetragen. Untersuchungen haben bisher gezeigt, daß die genetische Vielfalt in den verbliebenen Exemplaren gering ist. Weiterer Forschungsbedarf ist bei der Beurteilung der genetischen Variation in der nationalen Genbank für Schwarzpappel gegeben. Diese Genbank ist ursprünglich für Züchtungszwecke zusammengestellt worden. Inventuren auf nationaler Ebene bringen noch immer Restexemplare und -bestände zutage. Die nationale Gensammlung wird damit ergänzt; gleichzeitig wird geprüft, inwieweit sich die Genbank für die Wiedereinbürgerung der Art eignet. Bei allen diesen Maßnahmen erweisen sich die Aktivitäten des Netzwerkes als nützliche Anregung, Hilfestellung und Ergänzung in technischer und forstpolitischer Hinsicht.
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