Als nichtinvasive Methode wurde die dielektrische Einzelzellspektroskopie zur Ermittlung der passiven elektrischen Eigenschaften und zur Interpretation von Messdaten individueller Nadelbaumpollen eingesetzt. Die dielektrische Dispersion wurde in einem Frequenzbereich von 100 Hz bis 32 MHz in einem Medium niedriger Leitfaehigkeit untersucht. Die Zellbewegung, induziert ueber rotierende elektrische Felder, gestattet Aussagen zur Vitalitaet und Keimfaehigkeit einzelner Pollen in vitro und die Bestimmung von passiven elektrischen Parametern einzelner Kompartimente (Exine, Intine, Membran, Innenraum). Im Sinne einer angepassten Beschreibung der Daten wurden die Berechnungen auf schalenfoermig aufgebaute Rotationsellipsoide ausgedehnt. Die Unterschiede im Rotationsverhalten von vitalen und nichtvitalen Pollen werden im wesentlichen durch die Veraenderung der Leitfaehigkeit des Innenraumes 0,15 S/m auf 0,03 S/m und der Intine (3,5 mS/m auf 5,5 mS/m) sowie der Veraenderung der Exine verursacht. Durch die passiven elektrischen Eigenschaften der Exine (geringe Leitfaehigkeit und Dk) hat das Plasmalemma nur einen geringen Einfluss auf das Rotationsspektrum. Die an Einzelpollen gewonnenen Resultate wurden mit anderen Ergebnissen aus in vitro Tests - der Elektrolytfreisetzung, UV-Absorption, FDA-Faerbung - und aus in vivo Kreuzungsexperimenten verglichen und unterstuetzen diese Interpretation.