Bei vegetativer Vermehrung sinkt der Bewurzelungserfolg mit zunehmendem Alter und die Umstellung vom plagiotropen Wuchs dauert laenger. Serienvermehrung ist eine Methode, mit der versucht wird, die Alterungseinfluesse zu verzoegern. Sie hat zudem den Vorteil, dass sie gut in praktische Grossvermehrung integriert werden kann. Hier wird das Wachstum (Hoehe, Wurzelhalsdurchmesser, Frischgewicht und Trockengewicht) und die Form (Habitus, Tropismus, Wurzelausbildung, Zweiganzahl) von Fichtenstecklingen verglichen, die in 3jaehrigem Abstand ein- bis siebenmal vegetativ vermehrt worden sind, um den Einfluss der Serienvermehrung auf die Verzoegerung der Alterung zu ermitteln. Bis zur vierten Vermehrungsphase zeigen die Stecklinge rasches Wachstum und gute Form. Bei hoeheren Vermehrungsphasen ist, klonweise unterschiedlich, ein deutlicher Alterungseinfluss festzustellen, der sich in Verringerung des Wachstums in den ersten 3 Jahren und langsamerer Umstellung in der Form niederschlaegt. Durch Auslese gegen Klone, die solche Einfluesse ausgepraegter zeigen, ist es moeglich, die Dauer der vegetativen Vermehrbarkeit zu verlaengern. Eine Begrenzung der Serienvermehrung von Fichte auf sieben bis acht Vermehrungsphasen scheint notwendig zu sein. Zwischen Saemlingen und Stecklingen bestehen deutliche Strukturunterschiede. Die Stecklinge haben immer eine hoehere Trockensubstanzproduktion. Dies gilt auch fuer die Vermehrungsphasen 5 bis 7.