Erweitertes forst(betrieb)liches Rechnungswesen : Waldvermögensänderungen und Umweltleistungen in der forstlichen Erfolgsrechnung

1998

S. 95-123

40 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200051245

Die Analyse des derzeitigen Standes und der unterschiedlichen Ansätze zur Verbesserung der forstlichen Erfolgsrechnung zeigt, daß ihr Einsatz als effektives Controlling- und Rechenschaftslegungsinstrument die Berücksichtigung der Waldvermögensänderungen und der Umweltleistungen unentbehrlich macht. Zahlreiche Faktoren sind zu beachten. Benötigt werden Mengengerüst und Preise für Fluß- (Input, Output) und Bestandsgrößen, beides in statischer und dynamischer Sicht. Da eine monetäre Bewertung des Waldvermögens diverse Schwierigkeiten bereitet und die Bereitstellung aller Daten sowie die Bewertung der externen Effekte derzeit praktisch unmöglich erscheint, wird die gründliche Erfassung des Mengengerüstes - in Form einer nichtmonetären integrierten Kosten- und Leistungsrechnung - als zielführende Teillösung empfohlen. Die Bereitstellung der wichtigsten Mengendaten einschließlich der qualitativen Aspekte ist vornehmliche Aufgabe der Forsteinrichtung, der somit - sowohl in der Praxis zunehmend vernachlässigt - in Zukunft noch mehr Bedeutung zukommt. In einem zweiten Schritt lassen sich dann die Mengen in Werte überführen. Dabei sind je nach Zweck unterschiedliche Wertarten herzuleiten. Auf Grundlage von Ist- und Plan-Rechnungen mit Markt- und/oder Standardpreisen kann je nach Entscheidungsaufgabe sowohl die Analyse und Verrechnung der Flows (Maßnahmen und Ergebnisse) als auch der Stocks (Zustände) vorgenommen werden. Darüber hinaus ist eine Verknüpfung des vorgestellten Ansatzes mit der Forsteinrichtung (Waldinventur plus Maßnahmen- und detaillierte Hiebssatzplanung) anzustreben. Voraussetzungen sind sorgfältig vorbereitete, zielorientierte Waldinventuren, Waldbeständedatenbanken, Computerauswertungsmodelle und EDV-gestützte Fortschreibung des Waldinventars.