Das Waldvermögen im betrieblichen und gesamtwirtschaftlichen Rechnungswesen

1998

S. 21-48

27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200051125

Sowohl im betrieblichen als auch im gesamtwirtschaftlichen Rechnungswesen kann das Waldvermögen wichtige Informationen liefern. Es stellt sich deshalb die Frage, ob und wie das Waldvermögen entsprechend seinen Aufgaben angemessen erfaßt und bewertet werden kann. Die Bewertung der Waldbestände in der Finanzbuchhaltung hat sich an den steuerlichen und handelsrechtlichen Richtlinien zu orientieren, soweit diese erfüllt werden müssen. Der zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Forstbetrieben erforderliche Informationsbedarf ist dagegen in der zweckmäßigen Gestaltung der Betriebsbuchführung zu suchen, welcher keiner externen Reglementierung unterliegt. In den gestalterischen Freiraum der Betriebsbuchführung kann auch die Vermögensrechnung der Waldbestände aufgenommen werden, wie auch kalkulatorische Elemente des Rechnungswesens dort ihren Platz finden und die Naturalbuchführung unmittelbar einbezogen werden kann. Allerdings zeigt sich, daß die der Forstwirtschaft immanenten Probleme der periodischen Erfolgskontrolle aufgrund der Langfristigkeit der Produktion nicht befriedigend gelöst werden können. In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sollte das Waldvermögen zu Waldgrundstückspreisen periodenbezogener Waldgrundstückstransaktionen bewertet werden. Öffentliche Güter des Waldes können eine kalkulatorische Prieskorrektur erfordern, die mit Hilfe umweltökonomischer Bewertungsverfahren gelingen kann. Die implizite Preismethode bietet Möglichkeiten einer problemgerechten Aufteilung des Waldvermögens in unterschiedliche Bestandteile.