- Standardsignatur629
- TitelDer Umgang mit Naturrisiken aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht : Mensch und Naturgewalten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 691-705
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200050614
- Quelle
- AbstractSchadenstatistiken der Rückversicherungsanstalten belegen, daß die naturbedingten Schäden seit 1987 massiv zunehmen. Trotz zunehmender finanzieller Mittel, die für die Gefahrenabwehr eingesetzt wurden, gelang es nicht, die naturgefahrenbedingten Schäden zu verringern. Vor diesem Hintergrund findet ein Paradigmenwechsel im Umgang mit Naturgefahren statt, der mit dem Leitsatz "Von der Gefahr zum Risiko, ein Kulturwandel" umschrieben wird. Es stellt sich die Frage, was ein risikoorientierter Umgang mit Naturgefahren bedeutet. Der vorliegende Beitrag klärt die Begriffe "Risiko und Sicherheit", analysiert mögliche Ursachen für die Zunahme der Schäden und entwirft ein Konzept für einen risikobasierten Umgang mit Naturgefahren. Risiko bedeutet: möglicher Schaden multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit seines Eintretens. Die Quantifizierung von Risiko ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden, vor allem bei der Gefährdung immaterieller und ideeller Werte sowie bei sehr seltenen Ereignissen, die einen enorm hohen Schaden erwarten lassen. Die Zunahme der naturgefahrenbedingten Schäden läßt sich mit einem Risikomodell erklären. Hauptursache dürfte vor allem die Zunahme der Werteaggregation in unseren dicht besiedelten Räumen sein, was nicht heißt, daß in Zukunft auch eine Zunahme der Naturereignisse eintreten wird. Das Hauptproblem im Umgang mit Naturrisiken liegt in der Risikobewertung, die die Frage "wie sicher ist sicher genug?" beantworten muß. Die Suche nach dem akzeptierbaren Risiko muß in einem gesellschaftspolitischen Prozess erfolgen, in dem Experten und die Politik intensiv zusammenarbeiten. Für den Umgang mit forstlichen Naturgefahren liegen Konzepte und Methoden vor, wie Gefahren analysiert und das Risiko quantifiziert werden sollen. Damit sind die Grundlagen geschaffen, um die Katastrophenprävention zu intensivieren. Ganzheitliche Maßnahmenkonzepte sind nötig, um Risiken raumorientiert zu managen, was eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Forstfachleuten, Wasserbaufachleuten und Geologen bedingt.
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