Epiphytische Moosvegetation des suedlichen Spessarts, des oestlichen Odenwaldes und des angrenzenden Baulandes

1993

S. 53-74

43 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200050124

Epiphytische Moosgesellschaften eines tiefgelegenen, von Buche und Eiche dominierten Gebietes werden beschrieben. Kennzeichnend fuer reiche Standorte ist das Neckero-Anomodontetum (mit Neckera complanata, Anomodon viticulosus und Anomodon attenuatus). Die Gesellschaft wurde v.a. an der Basis von Quercus spec. und Fraxinus excelsior gefunden und kommt im Muschelkalkgebiet wie im Buntsandsteingebiet vor (hier v.a. in Schluchten oder an steileren Haengen). Das Isothecietum alopecuroidis bevorzugt weniger reiche Stellen und wurde an der Basis von Quercus spec. und Fagus sylvatica im Muschelkalk- wie im Buntsandsteingebiet gefunden. Besonders haeufig sind Gesellschaften mit Hypnum cupressiforme als dominierender Art (Dicrano-Hypnetum); sie finden sich besonders an der Basis von Fagus sylv.. Einige Gesellschaften sind an Kalkgebiete gebunden, so das Brachythecietum glareosi oder das Dicranetum viridis; andere finden sich nur in den Buntsandsteingebieten (mit sauren Boeden), so Gesellschaften mit Ptilidium pulcherrimum oder Frullania tamarisci. Ursache duerfte im unterschiedlichen Gehalt an Calcium und Magnesium in der Borke zu suchen sein. Einige Gesellschaften bleiben auf regenreiche Gebiete (mit Niederschlaegen um 800 bis 1000mm) beschraenkt, so die Bestaende mit Microlejeunea ulicina oder Metzgeria temperata, das Neckeretum pumilae oder das Isothecietum myosuroidis. Diese Gesellschaften wurden nur in den Buntsandsteingebieten beobachtet. Wahrscheinlich hat unter dem Einfluss der Luftverschmutzung Ptilidium pulcherrimum zugenommen.