Wir wissen heute um die Notwendigkeit von umweltpolitischen Massnahmen, doch wir warten - bis die anderen beginnen. Mag das Umweltbewusstsein auch steigen, mit intellektueller Einsicht allein ist kein Staat zu machen. Sonst geht unsere Apokalypse-Blindheit nahtlos ueber in eine unfassbare Apoklypse- Bereitschaft. Jeder einzelne und die Politiker sind aufgerufen, nicht nur nachzudenken und umzudenken, sondern konsequente Massnahmen zu setzen. Dem stehen jedoch Huerden einer offensiven Umweltpolitik entgegen: - Treibhauseffekt und andere oekologisshe Probleme sind nach wie vor wissenschaftlich weder endgeultig geklaert noch 100%ig bewiesen. Das beguenstigt den Egoismus des einzelnen, politischses Abseitsstehen und falsch verstandene Interessenvertretungspolitik - auf dem Ruecken von uns allen. - Mit der menschlichen Vorstellungskraft unvereinbar ist, dass gewissermassen ein "schlechter" Science-fiction-Film" der globalen Umweltzerstoerung Wirklichkeit werden koennte. Derartige Vorgaenge sprengen einfach die Grenzen unserer Phantasie. - Eine weitere Huerde liegt in der irrigen Annahme, dass es leichter sein wird, sich geaenderten Umwelt- Bedingungen anzupassen, als sie an der Wurzel zu bekaempfen und zu verhindern. Umwelt-Katastrophen koennen aber so schnell ueber uns hereinbrechen, dass fuer Anpassungen keine Zeit mehr bleibt. - Mangelndes Verstaendnis der Bevoelkerung und ihrer Politiker fuer die Natur und ihre komplexen Zusammenhaenge erschwert zunaechst das Handeln. - Das Bewusstsein, das viele der als notwendig erkannten Massnahmen ein derartig revolutionaeres Umdenken erfordern wuerden, ist vorhanden - wenige aber wagen den ersten Schritt. Die sterbenden Waelder, Symbol einer aus dem Gleichgewicht geratenen Schoepfung, mahnen uns nachdruecklich, diese Huerden zu bewaeltigen, um ueberhaupt Zukunft zu haben. Die Weiterentwicklung der sozialen zu einer oekosozialen Marktwirtschaft ist daher unabdingbar erforderlich. Politische Meilensteine auf diesem oekosozialen Ueberlebens- Weg sind: -dem Kreislaufprinzip als zentralem, umweltpolitischem Oberziel ist hoechster Rechtsrang einzuraeumen; -die Kraefte des Marktes muessen so umgepolt werden, dass sie in Richtung einer gesunden Umwelt wirken; -die Erkenntnis, dass Energiepolitik, Umweltpolitik und Agrarpolitik zusammenhaengen, eine Symbiose bilden, muss in einer oekosozialen Steuerpolitik, die u.a. erneuerbare Energien wie Biomasse beguenstigt, ihren konsequenten Niederschlag finden; wir muessen davon abgehen, Umwelt und Wirtschaft als Gegensatzpaar zu sehen, sondern die Chance auf Arbeitsplaetze durch Umweltschutz nuetzen; -umweltfreundliches Wirtschaften und naturnahe Produkte duerfen nicht laenger ausschliesslich einen hohen Stellenwert, aber keinen Preis haben - der Schluessel dazu heisst Marketing und Direktzahlung fuer oekologische Leistungen; Umweltpolitik bedarf einer breiten Akzeptanz ....