Standardsignatur
Titel
Mikrobiologische Bekaempfung freifressender Schmetterlingsraupen im Forst (insbesondere Schwammspinner und Nonne) : Schwammspinner-Kalamitaet im Forst
Verfasser
Erscheinungsjahr
1993
Seiten
S. 94-116
Illustrationen
25 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200049872
Quelle
Abstract
Tabelle 10 soll die wesentlichen Punkte zur mikrobiologischen Bekaempfung des Schwammspinners zusammenfassen: 1. Kernpolyederviren sind in hoher Aufwandmenge zur Schadensbegrenzung, in geringerer Aufwandmenge zur allmaehlichen Populationsreduzierung geeignet. Sie koennen 1994 zur Verfuegung stehen, wobei Preis und Menge noch offen sind, doch liegt bis jetzt keine Zulassung vor! 2. Bacillus thuringiensis - Produkte sind auf dem Markt. Die gegen den Schwammspinner vorliegenden Zulassungen sind aber in alen Faellen verbesserungsfaehig. Mit den jetzigen Aufwandmengen koennen bei zweimaliger Ausbringung Wirkungsgrade zwischen 65 und 90 % angenommen werden. Bei sehr hohem Befall koennte es trotzdem zu einem Kahlfrass kommen. Zur Populationsvermindrung allein durch B.t. sind Aufwandmengen von ueber 30 x 10 hoch 9 IU T.n./ha zu empfehlen. Nach Laborversuchen senkt eine Gamma-Bestrahlung zur Sporeninaktivierung die Wirkung der Praeparate gegen den Schwammspinner; Zuckerzusatz steigert sie. 3. Optimal erscheint eine integrierte Verwendung von NPV (in geringer Dosis z. B. ... zur Behandlung der Eigelege) und B.t. gegen Junglarven. Wir haben dann eine sofortige Schadensminderung und eine relativ rasche Populationsreduzuerung, die umso eher einsetzt je mehr Viren ausgebracht werden. Eine direkte Schaedigung von Parasiten und Praedatoren durch diese beiden Krankheitserreger tritt nicht ein. Formulierungseinfluesse sind allerdings nicht auszuschliessen. Zur Zeit sind in Deutschland keine biologischen Verfahren zur Bekaempfung der Nonne praxisreif. Zunaechst sind eingehende Pruefungen neuerer B.t.-Staemme bzw. - Praeparate in Labor und Freiland erforderlich. In Freilandversuchen sollte ausserdem die Ausbreitung der Kernpolyedrose bei klienstraeumiger Kontamination von Eigelege und Stammpartien getestet werden.