Standardsignatur
Titel
Eutrophierung als wesentliches "Hintergrund-Problem" für wildlebende Organismen in Mitteleuropa : Pflanzenschutzmittel und Vogelgefährdung : Ornithologisches Rundgespräch
Verfasser
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
S. 73-94
Illustrationen
2 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200049779
Quelle
Abstract
Folgen der flaechendeckenden Eutrophierung aus den genannten (und weiteren) vielfaeltigen Quellen ergeben sich in einer Fuelle von Zusammenhaengen, von denen nur einige hier nochmals angedeutet werden koennen. - Heterogene Habitate sind offensichtlich seltener geworden. - Pflanzenbestaende auf landwirtschaftlich genutzten Flaechen - Acker- und Gruenland - sind in ihrer Struktur homogener, dichter, dunkler, im Mikroklima zumindest tagsueber feuchter und kuehler geworden; auf der anderen Seite werden sie zumindest zeitweise besser verdaulich und geben in nicht wenigen Faellen guenstigere Deckung ab als frueher. - Grosse Flaechen werden mit nur einer Feldfrucht bestellt. Viele Agrochemikalien kommen zum Einsatz und bewirken nicht nur die Effekte, fuer die sie gedacht sind. - Die Veraenderungen sind am staerksten ausgepraegt zur Brutzeit und zur Zeit der Jungenaufzucht der meisten Wirbeltiere. Jungtiere sind in der Regel besonders sensibel fuer Umweltveraenderungen. - Wegen der naehrstoffwirksamen Stoffeintraege aus der Luft gelten die genannten Veraenderungen auch fuer die meisten nicht direkt landwirtschaftlich genutzten Flaechen. Feldgrenzen und Wegsaeume, Hecken und Brachen, Boeschungen an Verkehrswegen, Gruenstreifen entlang Wasserlaeufen, Schutzgebiete aller Art und in zunehmendem Masse auch Waelder verlieren damit wesentliche Komponenten ihres Wertes als Rueckzugsgebiete fuer Wieltiere. - Wenige Arten ziehen bis auf weiteres Vorteile aus diesen Bedingungen: u.B. Schalenwild (Abb. 10), ueberwinternde Schwaene, Gaense, manche Enten und Tauben, bis zu einem gewissen Grade auch Fischfresser wie Haubentaucher, Kormorane und Seehunde. - Andere Arten werden dagegen selten oder/und verschwinden aus unserer Umgebung: z.B. viele Feld- und Wiesenblumen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Eidechsen sowie manche Vogelarten, aber auch bevorzugte Niederwildarten wie Wachtel, Rebhuhn und Hase.