- Standardsignatur4017
- TitelDrei Jahrzehnte Wirtschaftsführer in Admont
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 28-29
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200048626
- Quelle
- AbstractIch habe hier nur einige wenige, mir aber besonders wichtig erscheinende, Leitlinien angefuehrt, auf die in der Forstverwaltung besonders Wert gelegt wurde. In einigen Sachgebieten, wie Wegebau oder Mischwaldbegruendung, sind wir nicht aufgefallen, weil sie oesterreichweit erfolgten. In der Mechanisierung der Holzernte habe wir keine halbe Strategie verfolgt, sondern haben mit dem Starkholzprozessor, den wir seit 1976 im Einsatz haben, auch den letzten im Gebirge moeglichen Mechanisierungsschritt gesetzt. In der Rotwildbewirtschaftung waren wir den uebrigen Forstbetrieben, was den Wildstand pro Flaecheneinheit angelangt, um 20 Jahre voraus und in der Durchforstung und der Ablehnung einer uebertriebenen naturnahen Waldwirtschaft sind wir ueberhaupt eigene Wege gegangen. Es ist mir voellig klar, dass es eine grosse Anzahl von Kollegen gibt, die nach denselben Grundsaetzen arbeiten wie wir. Es ist ihnen aber aus verschiedenen Gruenden (zumeist Arbeitsgeber!) nicht moeglich, ihren Standpunkt in der Oeffentlichkeit zu vertreten. Wir haben uns immer bemueht, den oft zitierten, aber manchmal schwer durchfuehrbaren "goldenen Mittelweg" zu gehen. Ich habe immer Kollegen, denen die naturnahe Waldbewirtschaftung ein ideelles Anliegen war, akzeptiert und auch sehr geschaetzt. Ich bin der Meinung, dass ein Kollege, der sich intensiv mit naturnaher Waldwirtschaft als Idealbild der Forstwirtschaft beschaeftigt und auch danach handelt, sehr hoch einzuschaetzen ist. Genauso muss aber auch derjenige bewertet werden, der im Kleinkahlhieb unter Beruecksichtigung der vorhandenen Naturverjuengung seine Idealvorstellung verwirklichen will. Die grosse Vielfalt des oesterreichischen Waldes verlangt unterschiedliche Bewirtschaftungsformen. Die richtige Form zu finden ist beim Wald mit seinen Umtriebszeiten von 20 bis 300 Jahren und mehr sehr schwierig und auch im Zeitalter der EDV kaum realisierbar. Es wird daher von besonderer Bedeutung sein, dass diejenigen, die fuer den Wald Verantwortung tragen, moeglichst viele Erkenntnisse sammeln und das Beste und Geeignetste in ihrem Betrieb anwenden. Damit waere ein grosser Schritt in Richtung optimale Bewirtschaftung des oesterreichischen Waldes getan.
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- Klassifikation
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