Bodengefaehrdung und Bodenschutz

1993

S. 33-40

Unselbständiges Werk

200048557

Der Boden als unbewegliches, unvermehrbares Gut ist heute vielfaeltigsten Belastungen ausgesetzt. Als Belastung raeumlicher bzw. physikalischer Natur sind der zunehmende Flaechenverbrauch (Bodenversiegelung), die Bodenerosion und Bodenverdichtungen anzufuehren. Chemische Bodenbelastungen sind insbesondere durch Luftschadstoffe ("Saurer Regen", Schwermetalle, Radionuklide), Duenger- und Pflanzenschutzmittel, Siedlungsabfallstoffe, Streusalz und wasserloesliche Stoffe aus Abfalldeponien gegeben. Waehrend der Saeureeintrag besonders auf basenarmen Waldboeden zum Problem wird, betrifft die Belastung mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen vornehmlich Boeden in Ballungszentren und Strassennaehe. Bei besonders intensiver landwirtschaftlicher und gaertnerischer Nutzung kann wiederholte oder unsachgemaesse Anwendung von Duenge- und Pflanzenschutzmitteln zu Bodenbelastungen fuehren. Um den Boden als Lebensgrundlage in seiner Form und seiner Funktion langfristig zu erhalten, bedarf es einer Reihe von Schutzmassnahmen. Es gilt, den zunehmenden Bodenverbrauch durch raumplanerische Massnahmen, sparsamen Rohstoffabbau, Umweltvertraeglichkeitspruefung von Grossbauprojekten, Flaechenrenaturierung und anderes mehr entgegenzuwirken. Bodenerosionen und Verdichtungen koennen durch standortgemaesse Kulturarten, geeignete Fruchtfolgen und richtige Bodenbearbeitung verringert werden. Zur Verminderung chemischer Bodenbelastungen haben gezielte Massnahmen bei den Luftschadstoffemittenten (Industrie, Verkehr) anzusetzen, bzw. ist es notwendig, Duenger und chemische Pflanzenschutzmittel im umweltvertraeglichen Masse pflanzen- und standortgerecht einzusetzen. Die Verwertung von Klaerschlamm und anderen Abfallstoffen in der Landwirtschaft soll moeglichst sparsam, unter strikter Einhaltung der bestehenden gesetzlichen Regelungen und Richtlinien erfolgen.