- Standardsignatur4427
- TitelVegetations- und populationsbiologische Untersuchungen zur Dynamik von Naturwaldzellen und Windwurfflaechen in Nordrhein-Westfalen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 43-63
- Illustrationen71 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200046601
- Quelle
- AbstractIn einem als Naturwaldreservat ausgewiesenen, relativ naturnahen Rotbuchenwald (Galio odorati-Fagetum) mit kontinuierlicher Waldgeschichte in den Stemweder Bergen (Nordwest-Deutschland) wurde die Vegetation und das Diasporenpotential des Bodens von 135-170jaehrigen Waldbereichen und von Sukzessionsflaechen (ungeraeumte Windwurfflaechen) vergleichend untersucht. Die Vegetation der Waldflaechen weist das typische Arteninventar eines Galio odorati-Fagetum Sougnez et Thill 1959 auf. Die Windwurfflaechen zeigen in den schattigen Bereichen eine Artengemeinschaft, die sich dem Galio aparine- Impatientetum noli-tangere Tuexen 1975 zuordnen laesst, an sonnigen Standorten hat sich eine Urtica-Rubus-Flur entwickelt. Der Boden sowohl der Wald- als auch der Sukzessionsflaechen erweist sich als sehr diasporenreich. Quantitativ dominiert aufgrund sehr grosser Diasporenmengen der Flatterbinse (Juncus effusus) die soziologische Gruppe der Schlagflurarten (Epilobietea angustifolii) bzw. Schlagflurbegleiter. Qualitativ (Artenzahl) ueberwiegend die Waldarten. Tendenziell ist der Grossteil der Arten, die in der Vegetation auftreten, auch im Diasporenvorrat vorhanden, oft in Korrelation mit ihrer Artmaechtigkeit. Das Diasporenreservoir der Sukzessionsflaechen ist gegenueber dem der Waldbereiche groesser, im Wald ueberwiegt die vegetative Ausbreitung und Vermehrung. Eine zweimalige Bodenprobennahme (Fruehjahr und Herbst) konnte Hinweise auf den Strategietyp geben, den einige Arten verfolgen. Einige sich fakultativ generativ ausbreitende Arten (z.B. Stachys sylvatica, Milium effusum, Rubus spp.) bilden persistente Diasporenbanken in Abhaengigkeit ihres Standorts. Persistente Diasporenbanken von Waldarten zeichnen sich durch ihre relativ geringe Diasporenmenge und durch vergleichsweise grosse Diasporen aus. Die Diasporenuntersuchungen in der untersuchten Waldgesellschaft ermoeglichen eine Bewertung des Bestandes auf seine Naturnaehe und geben Einblick in dessen Nutzungsgeschichte. Der Vergleich zwischen raeumlich benachbarten Wald- und Sukzessionsflaechen weist auf eine geringe primaere Bedeutung des Diasporenpotentials des Bodens bei der Vegetationsentwicklung auf ungeraeumten Windwuerfen direkt nach der Stoerung (Sturm) hin. Gefaehrdete Arten, deren Etablierung in der Vegetation durch Managementmassnahmen eine Bereicherung waere, wurden nicht nachgewiesen. Hierbei ist zu beruecksichtigen, dass die Ergebnisse der Diasporenuntersuchung aufgrund der punktuellen Probennahme nur einen Ausschnitt der gesamten Naturwaldzelle zeigen.
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