Vegetationsdynamik bodensaurer Kiefern-Traubeneichenwaelder und entsprechender Kiefernforstgesellschaften nach Kalkduengungsmassnahmen

1994

S. 53-71

78 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200046531

Die ersten sieben Jahre der Vegetationsentwicklung eines 40jaehrigen Kiefernstangenholzes und eines 130jaehrigen Kiefern-Eichen-Altbestandes nach einer Kalkduengungsmassnahme werden dargestellt. In einem Jungbestand, dessen Strauchschicht zusaetzlich aufgelichtet worden war, wurde das unmittelbare Auftreten von Ruderal- und Schlagarten und ein etwas verzoegertes Einwandern mesophytischer Waldarten festgestellt. Die sich schnell regenerierende Strauchschicht aus Spaetbluehender Traubenkirsche schraenkt die floristische Dynamik nach einigen Jahren ein. Die Krautschicht der Altbestandsflaeche reagierte zunaechst mit dem Rueckgang der dominierenden Heidelbeere; erst fuenf Jahre nach der Kalkungsmassnahme treten nach intensiver Wuehlarbeit von Wildschweinen mesophytische Waldarten auf. Die Vegetation der jeweiligen Kontrollflaeche ist nicht statisch, zeigt jedoch nicht die typischen kalkungsbedingten floristischen Veraenderungen, die im Erscheinungsbild einer Eutrophierung gleichen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund bodenchemischer Veraenderungen und der Ergebnisse aus anderen Kalkungsversuchen diskutiert; es wird eine Einschaetzung zugrundeliegender populationsoekologischer Prozesse vorgenommen. Unter besonderer Beruecksichtigung lichter Kiefernbestaende in Nordostdeutschland werden schliesslich kalkungsbedingte Veraenderungen der Bodenvegetation in Hinblick auf die forstliche Bewirtschaftung bewertet.