- Standardsignatur4427
- TitelNaturnahe Laubwaldreste um Westerstede in der ostfriesisch-oldenburgischen Geest. : Eine Vegetationsanalyse mit Beruecksichtigung des Naturschutzes
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 359-379
- Illustrationen8 Abb., 2 Tab., 26 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200046436
- Quelle
- AbstractIm nordwestlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene haben sich auf von zahlreichen Tieflandbaechen durchschnittenen pleistozaenen Ablagerungen noch einige alte, naturnahe Waldstuecke bis in die Gegenwart erhalten. Bekannte Beispiele solcher Waldreste sind der "Neuenburger Urwald" in der Naehe von Neuenburg und das "Hasbruch" westlich der Stadt Bremen. Es gibt aber in der Gegend noch weitere aehnliche Laubwaldreste mit vorwiegend Buchen, Eichen und Eschen, die, obwohl meistens bewirtschaftet und mit juengeren Baeumen bestockt, in gleichem Masse zu den oekologisch aeusserst wertvollen Flaechen gerechnet werden koennen. Besonders um Westerstede, westlich der Stadt Oldenburg, sind noch viele dieser Waldstuecke vorhanden. Einige bestehen ununterbrochen seit dem Mittelalter. Exemplarisch wurde die noerdlich von Westerstede gelegene Parzelle mit dem Flurnamen "Rottforde" detailliert botanisch-vegetationskundlich untersucht, um ihren botanischen Wert festzustellen. Neben floristischen Daten wurde auch die Waldstruktur durch ein Profil im oekologischen Uebergang zwischen feuchtem Eichen-Eschenwald (Carici remotae-Fraxinetum und Pruno-Fraxinetum) und trockenem Buchen- Eichenwald (Fago-Quercetum) in einem durchschnittlich 90-jaehrigen Bestand aufgenommen. Besonders die bachnahen Teile erwiesen sichals auffaellig artenreich; unter diesen Arten sind einige selten fuer Niedersachsen. Neben oekologischen gibt es auch historische Gruende fuer die Naturschutzwuerdigkeit dieser alten Laubwaldreste. Forstwirtschaftliche Aktivitaeten waehrend des vorigen und jetzigen Jahrhunderts haben besonders die trockeneren Teile dieser Waelder erheblich umgestaltet: Anpflanzungen von Koniferen (zuerst ueberwiegend Waldkiefer, spaeter auch Fichte, Japanische Laerche und Douglasie) haben grosse Flaechen der alten Waelder stark veraendert. Heute sind auch die nasseren Teile dieser Waelder durch solche Umwandlungen bedroht: Pappel-Hybriden, Erlen und Sitka-Fichten ersetzen immer mehr die einheimischen Bestaende von Eichen und Eschen. Solche Verfahren fuehren zur Vernichtung der biologischen Vielfalt dieser Waldstuecke. Wenn nur einige weit voneinander entfernte "Inselpopulationen" innerhalb von Reservaten wie Neuenburg und Hasbruch in dieser Gegend uebrigbleiben, ist zu befuerchten, dass viele Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht werden. Die Verfasser betonen deswegen die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Naturschutzmassnahmen fuer diese Laubwaldreste und geben kurz einige moegliche Massnahmen an, von naturnaher, plenterartiger Bewirtschaftung bis zur Unterschutzstellung als Totalreservat.
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