Pflanzenschutzmittel koennen durch Abdrift bei der Spritzung, durch Verfluechtigung von Blatt- oder Bodenoberflaechen sowie Verwehungen kontaminierter Bodenpartikel (Winderosion) in die Luft gelangen. Experimentelle Ansaetze zur Abdrift, Verfluechtigung und Winderosion zeigen die Groessenordnungen dieser Eintrittspfade auf. In die Atmosphaere emittierte Pflanzenschutzmittel werden abgebaut, mit den Luftmassen verfrachtet und/oder gelangen durch nasse Depositionen (z.B. Regen) oder trockene Deposition (z.B. Staub) wieder auf den Erdboden zurueck. Diese Prozesse stehen in Konkurrenz zueinander. Je nach Abbaugeschwindigkeit eines Wirkstoffes wird das Verhalten mehr in die eine oder andere Richtung tendieren. Fuer die Mehrzahl aller gasfoermig in der Luft vorhandenen Spuren von Pflanzenschutzmitteln liegt die Lebensdauer im Bereich von Stunden bis zu wenigen Tagen. Verglichen mit der praxisueblichen Pflanzenschutzmittelanwendung ist die saisonale bzw. jaehrliche Deposition ueber die Luft, d.h. Regen oder Staub, aeusserst gering. Der Eintrag einzelner Pflanzenschutzmittel betraegt in der Regel, bezogen auf eine Flaeche von 1ha, deutlich weniger als 1g pro Jahr oder Wachstumsperiode. Wirkstoffe, die in der Atmosphaere rasch abgebaut werden, werden nur oertlich im Bereich der Nachweisgrenze im Niederschlag gemessen. Laengerlebige Wirkstoffe koennen in Abhaengigkeit von den herrschenden Klimabedingungen mit den Luftmassen grossraeumig verteilt und durch den Regen ausgewaschen werden. Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse kann davon ausgegangen werden, dass die gemessenen Pflanzenschutzmitteleintraege ueber die Luft kein Gefaehrdungspotential fuer die Umwelt darstellen.
414.4 (Nebenwirkungen chemischer Behandlungen, einschl. Giftigkeit (z.B. auf den Boden, auf wildlebende Tiere und Haustiere)) 425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))