Standardsignatur
Titel
Metarhizium anisopliae - ein entomopathogener Pilz
Verfasser
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
S. 113-128
Illustrationen
23 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200044749
Quelle
Abstract
Die Pilzgattung Mietarhizium mit der Art M. anisopliae gehoert heute zu den wichtigsten insektenpathogenen Pilzen. Die von diesem Erreger bei Insekten verursachte Krankheit wurde 1878 von dem russischen Wissenschaftler E. Metschnikoff beschrieben, der damals bereits erste Bekaempfungsversuche einleitete. Der Pilz ist weltweit verbreitet und kommt bei 7 Insektenordnungen vor; er befaellt bevorzugt Schadkaefer. Kuerzlich durchgefuehrte Untersuchungen haben gezeigt, dass M. anisopliae auch in unseren Boeden natuerlicherweise haeufig zu finden ist, so beispielweise in 42% der aus dem Raum Darmstadt untersuchten Boeden. In den letzten 100 Jahren sind zahlreiche, mehr oder weniger erfolgreich verlaufene Versuche durchgefuehrt worden, diesen Pilz zur Bekaempfung von Schaedlingen einzusetzen. Am haeufigsten wurde er gegen schaedliche Kaefer im Boden erprobt. Ein bekanntes Beispiel ist seine Verwendung in Fanghaufen zur Eindaemmung des Indischen Nashornkaefers im Pazifischen Raum. Neuere Einsatzgebiete betreffen in erster Linie verschiedene Ruesselkaefer (Curculionidae), Blatthornkaefer (Scarabaeidae), Blattkaefer (Chrysomelidae) , pflanzensaugende Zikaden (Cercopidae) sowie afrikanische Heuschrecken. Die eigenen Arbeiten konzentrierten sich auf die Anwendung von M. anisopliae gegen den Gefurchten Dickmaulruessler (Otiorhynchus sulcatus). Dabei wurden ausgedehnte Labor-, Gewaechshaus- und Freilandversuche mit meist gutem Erfolg durchgefuehrt. Ein besonderer Punkt im Zusammenhang mit der Zulassung von mikrobiologischen Praeparaten ist die Frage der hygienischen Unbedenklichkeit. Mit M. anisopliae wurden hierzu zahlreiche Versuche in verschiedenen Labors durchgefuehrt, die einheitlich ergeben haben, dass dieser Pilz unbedenklich ist fuer Mensch, Warmbluetler und Pflanzen. Die Vorzuege und Besonderheiten bei der Produktion und Anwendung dieses Pilzes werden behandelt. Abschliessend wird auf die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Fachinstituten, Industriefirmen und den an der Zulassung beteiligten Behoerden hingewiesen.