Untersuchungen zum Nahrungseintrag von Kohlmeisen in einem Gradationsgebiet der Kleinen Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina Christ)

1997

S. 65-67

7 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200044477

Mit Hilfe eines modernen elektronischen Datenerfassungssystems kombiniert mit Videoueberwachung ist es gelungen, den Blattwespeneintrag durch Kohlmeisen waehrend einer gesamten Jungenaufzuchtphase zu erfassen, ohne die Voegel zu stoeren. Am Beispiel eines Kohlmeisenpaares in einm von der Kleinen Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina) chronisch stark befressenem Bestand im Suedosten Bayerns (Freilassing/Laufen) konnten konkrete Zahlen ueber das Ausmass des Blattwespeneintrags gewonnen werden. Das beobachtete Kohlmeisenpaar verfuettere bevorzugt Larven, sobald diese das Stadium IV erreicht hatten. Ab dem 11. Tag der Fuetterungsperiode bestand das Nahrungsspektrum der Nestlinge zu mehr als 70% aus Larven der Kleinen Fichtenblattwespe. Zur Zeit der hoechsten Fuetterungsintensitaet vertilgten die Jungvoegel ca. 500 Larven pro Tag. Waehrend der gesamten Aufzuchtphase wurden von einem Meisenpaar 5000 Blattwespen-Larven eingetragen. Bei 11 Brutpaaren, die durchschnittlich pro ha angesiedelt werden konnten, sind das 55.000 Altlarven/ha. Hochgerechnet auf die extreme Larvendichte einer chronischen Frassflaeche entspricht dies rund 15% des Altlarvenbestandes.