- Standardsignatur3718
- TitelSteckhoelzer für die Abundanz- und Schadprognose oberirdisch fressender Kurzschwanzmäuse (Microtinae), eine Alternative zum Fallenfang
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 130-135
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200044392
- Quelle
- AbstractDie Prognose von populationsdynamischen Prozessen bei Kurzschwanzmaeusen (Microtinae), und daraus abgeleitet, der zu erwartenden Schaeden an Forstpflanzen, stoesst, auch fuer sehr kurze Zeitraeume, immer noch auf erhebliche Schwierigkeiten. Die mehr unterirdisch lebende Schermaus (Arvicola terrestris L.) mit ihren Subspecies und nahen Verwandten wird wegen ihrer voellig anderen Lebensweise hier ausdruecklich ausgeschlossen. Die angesprochenen Schwierigkeiten sind in grossem Umfang darauf zurueckzufuehren, dass die traditionell verwendeten Prognosemethoden einer Fuelle von Einflussfaktoren ausgesetzt sind, die vom Menschen kaum gesteuert werden koennen, oft aber einen viel groesseren Einfluss auf die Prognoseergebnisse haben, als die steuerbaren Faktoren. Es galt daher ein Verfahren zu entwickeln, das eine moeglichst grosse Unabhaengigkeit von solchen Einflussfaktoren gewaehrleistet und mehr als nur eine zufaellige Momentaufnahme zum Ergebnis hat. Ausgehend von der Tatsache, dass die Nahrungsaufnahme direkt mit der Abundanz korreliert ist, wurde ein attraktiver Naturkoeder gesucht, der, in systematischer Verteilung, ueber einen laengeren Zeitraum auf der Flaeche verbleiben kann, um ueber dessen Aufnahme bzw. die daran hinterlassenen Nagespuren ein wirklichkeitsnahes Bild ueber die Abundanz der Kurzschwanzmaeuse auf einer bestimmten Parzelle zu erhalten. Als praxisgerechte Methode fuer die Herbst- und Winterperiode wird die Verwendung von Steckhoelzern vorgeschlagen. Besonders attraktiv fuer die Maeuse - und damit geeignet, schon vor Beginn der Rindennagesaison angenommen zu werden, erwiesen sich frisch geschnittene Wasserreiser vom Apfel; von den Forstbaeumen sind Hainbuche, Grauweide und Esche sehr attraktiv, liegen allerdings weit hinter dem Apfel. Braucht man nur einen groben Ueberblick, z.B. fuer eine Bekaempfungsentscheidung, genuegt die Feststellung des Prozentsatzes benagter Hoelzer nach einer, maximal zwei Wochen Verbleib auf der Flaeche (in Suedniedersachsen werden 20% benagte Apfelzweige nach einer Woche als unterer Schwellenwert fuer eine Bekaempfungsmassnahme angenommen). Ueber die Berechnung eines relativen Schadenswertes fuer eine bestimmte Parzelle erhaelt man direkt vergleichbare Aussagen ueber den aktuellen Zustand der jeweiligen Maeuse-Population und damit auch ueber eine Gefaehrdung der betreffenden Forstkultur oder die Wirkung einer Bekaempfungsmassnahme. Absolute Abundanzbestimmungen mit der beschriebenen Methode sind denkbar, wenn fuer definierte Referenzbiotope flaechen- und zeitpunktbezogen durch Totalausfang die Relation zu dem unmittelbar vorher ermittelten Schadenswert festgestellt wird.
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