- Standardsignatur3718
- Titel(Die Lyme-Borreliose aus oekologischer Sicht)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 45-55
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200043966
- Quelle
- AbstractIn den letzten Jahren hat sich die Lyme-Borreliose (LB) als die weltweit wohl wichtigste von Zecken auf den Menschen und seine Haustiere uebertragene Infektionskrankheit herauskristallisiert. Nach dem bisherigen Stand der Kenntnisse tritt die LB in der noerdlichen Hemisphaere fast im gesamten kuehl und warm gemaessigten Klimaguertel auf, und die Zahl der Infizierten ist betraechtlich. Soweit eine Infektion beim Menschen klinisch auffaellig wird, verlaeuft sie haeufig in verschiedenen Stufen und nimmt unbehandelt nicht selten einen chronisch-rekurrierenden Verlauf. Als erstes Leitsymptom imponiert in vielen faellen ein Erythema chronicum migrans, eine charakteristische progressive Hautroetung, darauf koennen in spaeteren Phasen empfindliche neurologische, arthritissche, kardiale sowie weitere dermatiologische Beschwerden folgen. Seit der Entdeckung des Erregers, dem Bakterium Borrelia burgdorferi (Fam. Spirochaetacea), Anfang der achtziger Jahre wurden grosse Anstrengungen unternommen, die Oekologie des Erregers aufzuklaeren Im Vordergrund stand dabei die Faehigkeit verschiedener blutsaugender Arthropoden - hauptsaechlich Schildzecken (Acari, Ixodidae) - und verschiedener landlebender Vertebraten, als Vektoren bzw. Reservoire zu fungieren, und die Klaerung der Frage, inwieweit sie an der Zirkulation von B. burgdorferi im Freiland beteiligt sind. Die wichtigsten Vektoren im Freiland und Hauptuebertraeger fuer den Menschen sind Schildzecken der Gattung Ixodes (Untergattung Ixodes), in Nordamerika I.dammini (nordoestliche USA) und I.pacificus (Kalifornien, Oregon), in Europa der Gemeine Holzbock I.ricinus (eine auch in Deutschland weit verbreitete und aeusserst haeufige Spezies) und in Asien I.persulcatus, alles eng miteinander verwandte Arten, die ein breites Wirtsspektrum haben. Daneben wurde B.burgdorferi auch aus anderen Ixodes-Arten und Vertetern weitere Zeckengattungen sowie aus Bremsen und Stechmuecken nachgewiesen. Von der Larve zur Nymphe und von der Nymphe zum Adultus ist in Ixodes-Populationen in der Regel eine klare Zunahme der Befallsrate mit B.burgdorferi festgestellt worden. Die Durchseuchungsraten adulter Schildzecken erreichten in Europa bis zu 35 %, vom nordamerikanischen I.dammini wurden mitunter noch hoehere Befallsquoten berichtet. Entsprechend hoch sind sehr haeufig auch die Durchseuchungsraten bevorzugter Ixodes-Wirte. Dagegen ist der Anteil der infizierten I.pacificus und I.scapularis mit etwa 1-2 % bzw. 1 % auffallend niedrig, obgleich sie sich im Labor als effektive Vektoren erwiesen haben. Mit welchen biotischen oder abiotischen Besonderheiten das schwache natuerliche Auftreten von B.burgdorferi in diesen Zecken in Zusammenhang steht, und ob ein vergleichbares Nord-Sued-Gefaelle in der Ixodes- Durchseuchung, wie es bei I.dammini und I.scapularis den Anschein hat, im eurasischen Raum vorliegt, bleibt zu klaeren .........
- Schlagwörter
- Klassifikation145.4 (Arachnida (Spinnen))
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