Untersuchungen zur Pathogenitaet des Baumholznematoden Bursaphelenchus fraudulentus RUEHM

1989

S. 145-149

1 Abb., 5 Tab., 19 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200043756

Der Laubbaumnematode Bursaphelenchus fraudulentus ist eng mit dem Quarantaeneschaedling B. xylophilus verwandt und kann in hoher Anzahl in toten oder absterbenden Laubbaeumen gefunden werden. Um zu klaeren, ob B. fraudulentus pathogen fuer Laub- oder Nadelbaumarten sein kann, wurden mikroskopische Untersuchungen am Holz von mit B. fraudulentus befallenen Eichen durchgefuehrt und Infektionsversuche im Gewaechshaus mit dreijaehrigen Baeumen angelegt. Die Auswertung von Holzschnitten ergab, dass B. fraudulentus nur in den Tracheen vorhanden war. Es wurden keine direkten Zell- oder Gewebezerstoerungen beobachtet, die auf eine Saugtaetigkeit des Nematoden zurueckzufuehren waeren. In den Tracheen waren ebenfalls Pilzhyphen vorhanden, die die Nematoden moeglicherweise als Nahrungsquelle nutzen. An Quercus robur, Fagus sylvatica und Pinus sylvestris wurden Inokulationen mit 15 000 B. fraudulentus/Baum durchgefuehrt, oder auch kombinierte Pilz-Nematoden-Inokulationen mit Trichoderma sp. oder Verticillium leptobactrum und zusaetzlich jeweils 12 000 B. fraudulentus/Baum. Waehrend der elmonatigen Versuchsdauer wurden weder durch B. fraudulentus alleine noch in Kombination mit den Pilzen Krankheitssymptome hervorgerufen. Die Baeume zeigten keine Chlorosen oder Welkesymptome und trieben im Folgejahr wieder gut aus. Aus den Baeumen der untersuchten Arten konnten nach 11 Monaten vitale B. fraudulentus in unterschiedlicher Anzahl aus dem Holz reisoliert werden, insgesamt jedoch deutlich weniger als inokuliert wurde. Die beiden inokulierten Pilzarten V. leptobactrum und Trichoderma sp. hatten keinen foerdernden Einfluss auf die Vermehrung und Ausbreitung von B. fraudulentus in Q. robur und F. sylvatica. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass B. fraudulentus apathogen fuer Q. robur, F. sylvatica und P. sylvestris ist.