Die Transportwege fuer Fluessigkeiten in Weisstannenholz werden nach einem Kapillarsaugversuch mit gefaerbtem Wasser und einer Vakuum-Druck-Impraegnierung mit fluoreszierend eingestelltem EP-Harz mikroskopisch untersucht. Primaere Eindringwege sind die Laengstracheiden; die sie verbindenden Hoftuepfel sind die Strukturen, die die Traenkergebnisse dominant bestimmen. Ueber die Holzstrahlen findet dagegen kein wesentlicher Fluessigkeitstransport statt; normales Kernholz ist weitgehend impermeabel. Im Splint wird die Fluessigkeit hauptsaechlich in den Spaetholzzonen geleitet, waehrend im Fruehholz nur einzelne Zellgruppen zum Transport beitragen. Das deutet an, dass die Tuepfelaspiration selbst innerhalb eines Jahrrings kein einheitlich ausgepraegtes Phaenomen ist, und die Permeabilitaet einer Holzprobe variiert mit dem Ausmass des Tuepfelverschlusses. Die allgemein bessere Impraegnierbarkeit der Weisstanne im Vergleich zur Fichte kann z.T. mit dem Anteil an Nasskernholz erklaert werden. Zusaetzlich jedoch scheint der Tuepfelverschluss weniger intensiv ausgepraegt, weshalb Tannensortimente bei der industriellen Kesseldruckimpraegnierung mit einem hoeheren Traenkdruck gefahren werden sollten als Fichte, um die Eindringtiefe zu verbessern. Wegen des offeneren Kapillarsystems ist die Kollapsgefahr geringer als bei Fichte. Eine trennscharfe und rasche Diagnosemethode fuer die Traenkbarkeit von Weisstannensortimenten vor der Impraegnierung wurde nicht gefunden.