An Bohlen von insgesamt 154 Kiefern aus 10 bayerischen Forstaemtern wurde in den Jahren 1988 und 1989 das Auftreten von Innenblaeue in Abhaengigkeit von Faell- und Einschnittermin, neuartigen Waldschaeden, Hoehe im Baumschaft, Entrindungsart, Bohlendicke, Schnittholzabdeckung und Witterung untersucht. Resultate: 1) In gelagertem Kiefernstammholz blieb die Splintfeuchtigkeit, zwischen Dezember und März weitgehend erhalten, obwohl alle Staemme entrindet waren. Infektionen des Rundholzes durch Blaeuepilze traten waehrend dieser Zeit nur ausnahmsweise auf. 2) Bei Einschlag zwischen Dezember und Merz zeigte der Faelltermin keinen Zusammenhang mit der Entwicklung von Innenblaeue im Schnittholz. 3) Bei Lagerung wintergefaellter Staemme ueber den Maerz hinaus koennen diese bereits vor dem Einschnitt infiziert werden und verblauen. 4) Bei Winterfaellung und Einschnitt bis Ende Maerz duerfte die Entstehung von Innenblaeue ueberwiegend von den Bedingungen des Einschnittes und der Schnittholztrocknung abhaengen. 5) Innenblaeue trat um so haeufiger auf, je laenger der Splint waehrend der Trocknung im Bereich mittlerer Holzfeuchten blieb. 6) Bei rascher Trocknung von Bohlen aus nicht infizierten Staemmen konnte Innenblaeue vermieden werden. Bei Bohlen aus bereits infiziertem Rundholz trat Innenblaeue auch nach rascher Trocknung auf. Um die moegliche Entfaltungszeit von Blaeuepilzen kurz zu halten, ist daher jede Stammholzinfektion zu vermeiden. 7) Die entscheidende Zunahme der Verblauung trat erst sehr spaet, kurz vor dem Unterschreiten des fuer das Wachstum von Blaeuepilzen erforderlichen Mindestwassergehaltes von 25 bis 30% auf. Dies zeigt, dass Innenblaeue oft schon durch eine geringfuegig beschleunigte Schnittholztrocknung vermieden werden koennte. Neben dem Vermeiden von Stammholzinfektionen sind die Bemuehungen daher auf eine besonders rasche Schnittholztrocknung zu konzentrieren. 8) Dickere Bohlen sind aufgrund laengerer Trocknungszeiten wesentlich staerker durch Innenblaeue gefaehrdet als duennere. Daher sollten Bohlen nicht dicker eingeschnitten werden, als unbedingt noetig. Bei sehr dicken Bohlen ist technische Trocknung zu empfehlen. 9) Die Fruehjahrswitterung beeinflusste die Verblauung erheblich. Die 1988 im Vergleich zu anderen Jahren ungewoehnlich geringere Entwicklung von Innenblaeue beruhte wahrscheinlich auf besonders guenstigen Trocknungsbedingungen waehrend einer Duerreperiode im April und Mai, also zu Beginn der Schnittholztrocknung. 10) Bohlen von an "neuartigen Waldschaeden" erkrankten Kiefern waren nicht haeufiger von Innenblaeue betroffen als solche aus gesunden Baeumen. 11) Im zweiten Untersuchungsjahr deutete sich an, dass Holz aus Maschinenentrindung staerker zu Verblauung neigt, als solches aus Handentrindung. 12) Bohlen aus Erstammstuecken verblauten staerker, als solche aus hoeher im Stamm gelegenen Abschnitten. ...
844.1 (Bläue und andere Farbfehler (aber nicht Fäulnis) erzeugende Pilze; Schimmelpilze) 844.47 (Vorbeugung gegen Angriffe bei der Lagerung und beim Transport) 322.1 (Fällzeit) 323.5 (Entrinden (einschl. Lohen und Weißschnitzen)) 847.1 (Natürliche Trocknung (Lufttrocknung)) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])