Die Bruchzaehigkeit von Fichte und ihre wesentlichen Einflussparameter : Untersuchungen im Mode-1

1992

S. 47-52

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200043057

Die linear-elastische Bruchmechanik ist ein geeignets Mittel zur Abschaetzung der Anrisslast von Biegetraegern aus Holz mit rechtwinkeligen Ausklinkungen und Durchbruechen. Die im Rahmen des K-Konzeptes zur Beurteilung des Tragverhaltens notwendigen Spannungsintensitaetsfaktoren (SIF) K1 (Mode-1) und K2 (Mode-2) werden mit Hilfe der FEM berechnet. Die den SIF aequivalenten das Werkstoffverhalten beschreibenden Groessen sind die Bruchzaehigkeit K1 tief c und K2 tief c. Im vorliegenden Teil dieser Veroeffentlichung wird eine Moeglichkeit zur Ermittlung der Bruchzaehigkeit K1 tief c (Mode-1) vorgestellt. Die notwendigen Versuche wurden unter Verwendung der fuer metallische Werkstoffe erprobten Kompakt-Zugrprobe (CT-Probe) an suedschwedischer Fichte durchgefuehrt. Es zeigt sich, dass die Bruchzaehigkeit im Mode-1 wesentlich von der Rohdichte und von der Lage der Jahrringe - speziell vom Winkel zwischen der Tangential- und der Rissebene - abhaengt. Beide Einfluesse wurden in dieser Form vom Verfasser erstmals untersucht, d.h. der zahlenmaessige Vergleich von K1 nieder c mit den Ergebnissen frueherer Untersuchungen beschraenkt sich auf diskrete Rohdichten und auf das TL- bzw. RL-System, wobei hinsichtlich der Groessenordnung generell Uebereinstimmung mit den Ergebnissen aus dem Schrifttum besteht. Als weiterer jedoch geringer Einfluss ist die Holzfeuchte zu nennen, wobei das Maximum der Bruchzaehigkeit - ebenfalls in Uebereinstimmung mit frueheren Untersuchungen - etwa bei einer Holzfeuchte von 12% liegt.